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Karte Sachsen umriss
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Violetter Blütenteppich - die Krokuswiesen in Drebach. Foto: Gemeinde Drebach

Krokuswiesen & Co – so schön blüht Sachsen

Die Schneeglöckchen und die gelben Winterlinge machen den Anfang. Sie stecken jetzt allerorten die Köpfe aus dem Boden. Die ersten wärmeren Tage lassen sie erblühen und kündigen das Ende des Winters an. Doch es gibt noch viel mehr Frühblüher zu entdecken – und das überall in Sachsen. 

Krokuswiesen in Drebach

Der Klassiker zuerst: Meist ab März verwandelt sich die Gemeinde Drehbach für etwa drei Wochen in einen blühenden Krokusteppich – und zieht Naturliebhaber nicht nur aus der Region an. Ein vier Kilometer langer Krokus-Rundweg führt an über 40 ausgewiesenen Naturdenkmälern vorbei. Auf etwa sieben Hektar erblühen die wild wachsenden violetten Drebacher Frühlingskrokusse, auch „Nackte Jungfern“ genannt. 

Die Krokusse tragen diesen liebevollen Namen, weil Sie als eine der ersten Pflanzen nach dem Winter, manchmal sogar wieder vom Schnee bedeckt, jungfräulich zart und unberührt aus dem noch kahlen Boden sprießen. Der Drebacher Krokus ist eine herausgebildete Lokalform des Gartenkrokusses. Seine besonderen Merkmale sind u.a. die kleinere Blüte, schmale Kronenblätter und nur drei Laubblätter. 

Der Pfarrer, Arzt, Heilpraktiker und Pflanzenzüchter David Rebentrost (1648 – 1703) soll dem Sächsischen Kurfürsten Johann Georg II nach einem Jagdunfall im nahegelegenen Heinzebankgebiet zu Hilfe gekommen sein. Zum Dank durfte sich Rebentrost drei Pflanzen aus dem kurfürstlichen botanischen Garten in Dresden aussuchen. Er wählte eine Eibe, die Doldige Vogelmilch (Doldiger Milchstern) und einen Frühlingskrokus. So erzählt es die Legende. Der Krokus hat sich großflächig im Ort verbreitet. 

Damit das noch lange so bleibt: Die Krokusflächen bitte nicht betreten. Graben oder stechen Sie keine Knollen aus. Werfen Sie Abfälle nicht in die Natur. Achten Sie darauf, dass Kinder die Krokusse nicht in den Mund nehmen – sie sind leicht giftig! Infos unter gemeinde-drebach.de

Leberblümchen im Klosterpark Altzella

Wann und wie das Leberblümchen in den Klosterpark gelangt ist, kann nicht mehr zweifelsfrei nachvollzogen werden. Sicher ist jedoch: beim Altzellaer Vorkommen handelt es sich um eines von ganz wenigen in Sachsen. Es ist eine botanische Kostbarkeit! Wo finden Sie die Leberblümenchen? Sie spazieren am Mausoleum vorbei zu den verbliebenen Klosterruinen und können in der Nähe des ehemaligen Mühlgrabens die bläulichen Leberblümchens entdecken.

Je nach Region wird der Frühblüher auch Güldenleberkraut, Vorwitzchen, Fastenblume oder Feigerl genannt. Der hier gebräuchliche Name deutet auf die dreilappige Form der Laubblätter hin, die in ihrer Form an die menschliche Leber erinnern. Das lateinische Wort „hepatiarius“, was so viel heißt wie „zur Leber gehörend“, findet sich in der Gattungsbezeichnung des botanischen Namens wieder.

Nach der Signaturenlehre des Schweizer Arztes Paracelsus – der Lehre von den Zeichen der Natur – sollen Pflanzen oder Pflanzenteile selbst anzeigen, für jeweils welche Organerkrankung sie anwendbar sind. Das Leberblümchen mit seinen dreilappigen Laub also gegen Lebererkrankungen. „… in Wein gesotten öffnet es die verstopfte Leber und treibt den Harn … löscht allerley Hitz. Dasgleichen thut das Wasser, das hiervon gebrannt“, vermerkt der Botaniker Hieronymus Bock anno 1539. 

Der Klosterpark Altzella beendet am 5. April seine Winterpause. Eintritt 5 Euro. Infos unter www.kloster-altzella.de

Märzenbecher im Polenztal

Die Märzenbecherwiesen des Polenztals gehören zu den größten wilden Vorkommen in Sachsen, wenn nicht gar Deutschlands. Bis April tauchen die Märzenbecher das ganze Tal in einen dichten, weißen Blütenteppich. Ein Wanderweg führt von der Bockmühle Cunnersdorf zu den Märzenbecherwiesen. Es versteht sich von selbst: Das Betreten der Wiesen und das Pflücken der Pflanzen sind tabu, um dieses Naturparadies auch für kommende Generationen zu bewahren. 

Wer das gesamte Polenztal durchwandern will, folgt der Route mit dem roten Punkt. Die rund sechsstündige Tour führt durch das 22 Kilometer lange Flusstal von Neustadt bis zur Mündung der Polenz in die Sebnitz. Zu entdecken gibt es nicht nur botanische Kostbarkeiten, sondern auch einen berühmten Drehort. In den 1960er Jahren diente die Wiesenlandschaft im oberen Polenztal als Kulisse für das DEFA-Indianerdorf im Film „Die Söhne der großen Bärin“. 

Über den aktuellen Zustand von Wanderwegen und Blütenpracht können Sie sich online im maerzenbechertagebuch.blogspot.com oder www.nationalpark-saechsische-schweiz.de informieren.

Krokuswiese im Großen Garten in Dresden. Foto: Foto Koch

Winterlinge und Krokusse im Großen Garten Dresden

 Alljährlich ab Ende Februar spießen hier gelbe Winterlinge und blau-lila Krokusse rechts und links der Querallee. Die Energie für diesen frühen Austrieb beziehen die Winterlinge nicht wie Schneeglöckchen oder Tulpen aus einer Zwiebel, sondern aus einer unterirdischen Sprossknolle. Und noch eine Besonderheit zeichnet sie aus: Zwischen den gelben Blütenhüllblättern und den Staubblättern befinden sich kleine „Tütchen“, in denen die Winterlinge Nektar für ihre Blütenbesucher bereithalten. Noch viel mehr Interessantes zu Winterlingen finden Sie online unter www.tu-dresden.de – unter Botanischen Garten klicken. Mehr noch als Winterlinge ziehen die lila Krokusse Spaziergänger, Naturfreunde und Fotografen an. Auch hier gilt: Treten Sie nicht eines schönen Fotos wegen die Pflanzen nieder. 

Buschwindröschen blühen im Seifersdorfer Tal. Foto: Foto Koch

Buschwindröschen im Seifersdorfer Tal

Im romantischen Tal, durch das die Große Röder fließt, legten Moritz von Brühl (1746-1811, Sohn des einstigen Premierministers Heinrich von Brühl) und seine Gattin Tina (1756-1816) einen der frühesten Landschaftsgärten in Deutschlands an – mit Ruinen, Obelisk, Altaren und Gedenkplätzen. Er steht heute unter Naturschutz. Im Frühjahr verwandelt sich das Tal in einen Blütenteppich aus weißen Buschwindröschen. Infos unter www.tinathal.de. Die rund 6 Kilometer  lange „Seifersdorfer Runde“ startet und endet am Wanderparkplatz in Seifersdorf am Seifersdorfer Schloss. Von da aus folgen Sie dem gelben Punkt in Richtung Marienmühle und Seifersdorfer Tal. Im Tal wandern Sie in Richtung Grünberg bis zur Kunathmühle und ab da wieder in Richtung Seifersdorf. Als Abschluss der Runde lohnt sich ein Besuch im Seifersdorfer Schloss – www.schloss-seifersdorf.de.

Aronstab im Pfarrholz Groitzsch

Das etwa 37 Hektar große Naturschutzgebiet befindet sich am südwestlichen Stadtrand von Groitzsch, entlang des Steilabfalles der Elsteraue. Das artenreiche Auenwaldgebiet wird von der Schwennigke durchflossen. Das Pfarrholz gehört mit der gesamten Elsteraue zwischen Wiederau, Pegau und Profen zu den landschaftlich reizvollsten Gebieten des Landkreises. Hier können Sie Frühjahrsblüher wie Gefleckter Aronstab, Hohler und Mittlerer Lerchensporn, Moschuskraut oder Buschwindröschen entdecken. Ein gut beschilderter Naturlehrpfand führt durch das Pfarrholz. Zu finden auch unter kommot.com

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