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Die Autversicherungen werden 2025 teurer. Foto: Freepik

Autoversicherung wird ab Januar teurer

Im November verschicken die Autoversicherer die neuen Kfz-Beiträge für das nächste Jahr. Schon jetzt steht fest: Es wird erheblich teurer. Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) rechnet ab Januar mit einem Preisanstieg von durchschnittlich 7,8 Prozent. Und 2026 sei noch einmal mit einer Erhöhung um durchschnittlich 7,2 Prozent zu rechnen.

Auch das Vergleichsportal Verivox hat schon einen Ausblick auf das neue Autojahr gewagt. Demnach werde der Beitrag ab Januar für Vollkaskoversicherungen um durchschnittlich 20 Prozent steigen. In der Haftpflicht-Sparte beträgt das Plus gegenüber diesem Jahr rund 25 Prozent, in der Teilkasko 21 Prozent. „Die Preissteigerungen in diesem Januar haben noch nicht ausgereicht, um die Defizite der Kfz-Versicherer zu kompensieren“, erklärt Verivox-Manager Wolfgang Schütz.

Wie begründen Versicherer den Anstieg der Preise?

Mit der sogenannten Schadeninflation. Damit gemeint sind seit Jahren steigende Preise für Ersatzteile und hohe Arbeitskosten in den Kfz-Werkstätten. 2023 habe ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtsparte mit rund 4.000 Euro zu Buche geschlagen, sagt Jörg Asmussen, Geschäftsführer des GDV. „Im Jahr 2013 waren es noch 2.500 Euro.“ Insgesamt würden die deutschen Kfz-Versicherer in diesem Jahr voraussichtlich zwei Milliarden Euro Verlustmachen. Inwieweit sie ihre Prämien anpassen, sei die unternehmerische Entscheidung jedes einzelnen Anbieters.

Deutschlands größter Autoversicherer, die HUK Coburg, hat seine Preise für Bestandskunden bereits Ende 2022 und Ende 2023 um insgesamt 15 Prozent erhöht. Dass es dabei nicht bleiben wird, machte jüngst Vorstandsmitglied Jörg Rheinländer deutlich. „Die Teuerungsrate für Ersatzteile ist nach eigenen Berechnungen aktuell immer noch doppelt so hoch wie die Inflationsrate.“ Zudem seien die Stundensätze in den Werkstätten seit 2021 überproportionalgestiegen – unter anderem für Lackierarbeiten oder Arbeiten an Karosserie und Mechanik. „Wir beobachten in der Spitze Nettolöhne in Höhe von bis zu 400 Euro die Stunde“, so Rheinländer. Weil Ersatzteile oft nicht geliefert werden, verzögerten sich außerdem viele Reparaturen. Dies führe wiederum zu längerer Mietwagendauer – im vergangenen Jahr kostete das die HUK allein 45,2 Millionen Euro.

Gibt es regionale Unterschiede bei den Versicherungskosten?

Ja, die unterschiedlichen Schadensbilanzen in den Zulassungsbezirken wirken sich auch auf den Beitrag aus. Je schlechter die Schadensbilanz, desto höher die Regionalklasse – was wiederum zu einer höheren Prämie führt. Für Autofahrer in Ostsachsen gibt es schlechte Nachrichten: In den Bezirken Bautzen und Sächsische Schweiz- Osterzgebirge werden 2024 rund 300.000 Kfz-Haftpflichtversicherte in eine schlechtere Regionalklasse eingestuft. Für viele könnte es allein dadurch teurer werden. In der Kaskosparte dagegen rutschen Versicherte in neun von 13 sächsischen Zulassungsbezirken in eine niedrigere Klasse. In Görlitz, Mittelsachsen und Zwickau gibt es sogar in beiden Kaskosparten bessere Regionalklassen. Und in Chemnitz profitieren Kunden von einer um zwei Klassen niedrigeren Teilkasko-Einstufung.

Was hat die Analyse der Stiftung Warentest noch ergeben?

Die Warentester haben 164 Tarife für Kfz-Haftpflicht und Kasko von insgesamt 68 Versicherern betrachtet und das Beitragsniveau für einen 20-, einen 40-und einen 70-jährigen Kunden ermittelt. In ihrer neuen Zeitschrift „Finanztest“ veröffentlichen sie eine Auswahl in vier Tabellen, in denen empfehlenswerte Anbieter mit überdurchschnittlichen Konditionen alphabetisch aufgelistet sind. Autofahrer können also ausgewählte Leistungen vergleichen. Zudem werden34 leistungsstarke Vollkaskotarife speziell für E-Auto-Fahrer aufgelistet. Noten werden nicht vergeben und auch Preise nicht aufgeführt. Die Prämien für die Modellkunden seien nicht mit dem Preis vergleichbar, den eine andere Person zahlen müsse, heißt es zur Erklärung.

Wie groß ist mein Sparpotenzial durch einen Wechsel?

Laut „Finanztest“ ist es in Einzelfällen gut möglich, dass Versicherte durch einen Wechsel von einem sehr teuren zu einem günstigen Versicherer einige Hundert Euro im Jahr sparen können – trotz des branchenweiten Anstiegs. Dabei sei es grundsätzlich wichtig, die einzelnen Tarifleistungen zu vergleichen und zu schauen, ob man den gewünschten Versicherungsschutz woanders günstiger findet.

Worauf sollte ich achten, wenn ich wechseln möchte?

Laut „Finanztest“ sollte die obligatorische Kfz-Haftpflicht mindestens 100 Millionen Euro Deckungssumme und mindestens 15 Millionen Euro als Maximaldeckung pro geschädigte Person bieten. Achten sollten Autobesitzer auch auf die sogenannte Mallorca-Police. Sie erhöht die Deckungssumme der Kfz-Haftpflichtversicherung für Leihwagen im Ausland mindestens auf ein in Deutschland vorgeschriebenes Niveau.

Bei der Teilkasko rät „Finanztest“ zu einer ausreichend hohen – mindestens bis 5.000 Euro – Versicherung von Tierbissen und deren Folgeschäden sowie eine auf alle Tiere erweiterte Wildschadendeckung. Als dringend empfohlener Vertragsbestandteil gilt der „Verzicht auf die Einrede grober Fahrlässigkeit“. Das bedeutet, dass eine Assekuranz auch dann die vollen Kosten eines Schadens trägt, wenn ihr Versicherter ihn grob fahrlässig herbeigeführt hat.

„Finanztest“ empfiehlt eine Selbstbeteiligung für die Teilkasko von 150 Euro und 300 Euro für die Vollkaskoversicherung.

Kann ich auch in meinem Tarif sparen, ohne zu wechseln?

Während jeder Autohalter zwingend eine Kfz-Haftpflichtversicherung benötigt, ist der Abschluss einer Teilkaskopolice freiwillig. Der Schutz, der Schäden am eigenen Auto beispielsweise durch Brand, Hagel oder Diebstahl abdeckt, kostet laut Finanztest rund 80 Euro im Jahr. Die Mehrkosten für eine Vollkaskoversicherung betragen sogar und 330 Euro. „Ordentlich Sparpotenzial“ für Wechselmüde bietet laut „Finanztest“ die Option, eine Teil- oder Vollkaskoinklusive Werkstattbindung abzuschließen. Das könne einen Rabatt auf den Versicherungsbeitrag von 10 bis 20 Prozent bringen. Auch die Höhe des Selbstbehaltes wirkt sich auf den Preis aus. „Finanztest“ rechnet vor: Ein Mann zahlt für den Teilkaskotarif Komfort der Allianz 1.411 Euro pro Jahr. Vereinbarter einen Selbstbehalt von 150 Euro im Schadensfall, sinkt der Betrag auf 1.089 Euro. Wie hoch die Prämie am Ende ausfällt, hängt zudem von der angegebenen Kilometerzahl für das Jahr ab. Wählt ein Versicherter allein 15.000 statt 20.000 Kilometer, kann das schon zu einer Ersparnis von 15 Prozentführen. Günstiger ist eine Versicherung außerdem, wenn nur eine bestimmte Person als Fahrer angegeben wird. Wählt jemand dagegen einen offenen Fahrerkreis, zahlt er einen enormen Aufschlag von 100 bis 300 Prozent.

Wie schnell muss ich mich für einen Wechsel entscheiden?

Steigt die Versicherungsprämie, haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht – das bedeutet, sie haben einen Monat Zeit zu kündigen. Ansonsten laufen Autoversicherungen ein Jahr und verlängern sich ohne Kündigung automatisch. Der Großteil der Verträge in Deutschland läuft von Januar bis Dezember. Diese Policen müssen in diesem Jahr bis spätestens zum 2. Dezember gekündigt sein, wenn man den Anbieter wechseln möchte.

Alle Ergebnisse: www.test.de

Kornelia Noack

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