Ein Höhepunkt im Spätsommer
Wenn die Tage langsam kürzer werden und der Sommer sich leise verabschiedet, öffnet sich im Dresdner Großen Garten noch einmal ein ganz besonderes Schauspiel der Natur: der Dahliengarten. Er ist einer der schönsten Orte in der Stadt, um die Farben des Spätsommers in voller Intensität zu genießen. Für viele Dresdnerinnen und Dresdner gehört ein Spaziergang durch dieses blühende Paradies fest zum Jahresrhythmus – und gerade jetzt im Spätsommer lohnt sich der Besuch ganz besonders.
Ein Garten voller Geschichte und Blütenpracht
Der Dahliengarten im Großen Garten hat eine besondere Geschichte: Er wurde 1951 nach dem Zweiten Weltkrieg angelegt und war damals Teil der gärtnerischen Neugestaltung des Parks. In den frühen 1950er Jahren, zwischen 1952 und 1954, wurde der Garten nach historischen Vorbildern noch einmal aufwendig rekonstruiert – mit Pergola, Brunnenkrone und geschwungenen Wegen. Seitdem ist er ein fester Bestandteil des Großen Gartens und hat sich zu einem beliebten Ausflugsziel für Dresdnerinnen, Dresdner und Gäste entwickelt.
Heute präsentieren sich auf einer Fläche von rund 1,5 Hektar mehrere Tausend Dahlienpflanzen. Mehr als 400 Sorten werden hier kultiviert – von zarten Pastelltönen über leuchtendes Gelb und strahlendes Orange bis hin zu tiefem Rot und fast schwarzem Violett. Jede Pflanze ist beschildert, sodass Besucherinnen und Besucher nicht nur die Schönheit der Blüten bestaunen, sondern auch ihre Namen kennenlernen können.
Das Besondere am Dahliengarten ist, dass er jedes Jahr in einer neuen Kombination erblüht. Die 13 Gärtnerinnen und Gärtner der Landeshauptstadt Dresden pflanzen im Frühjahr Hunderte Knollen und schaffen damit immer wieder neue Bilder, Muster und Farbkombinationen. So bleibt der Garten spannend und abwechslungsreich – ein Ort, den man immer wieder aufs Neue entdecken kann.
Die Dahlie - Königin des Spätsommers
Die Dahlie stammt ursprünglich aus Mexiko und wurde im 18. Jahrhundert nach Europa gebracht. Schnell eroberte sie die Herzen der Gartenfreunde, denn kaum eine andere Blume bietet eine solche Vielfalt an Formen und Farben. Heute sind weltweit über 20.000 Sorten bekannt, und die Züchtung bringt immer wieder neue Varianten hervor.
Besonders beliebt ist die Dahlie wegen ihrer langen Blütezeit: Von Juli bis weit in den Oktober hinein zeigt sie ihre prachtvollen Blüten. Gerade jetzt, im September, entfalten die Pflanzen ihre volle Kraft. Sie trotzen den ersten kühleren Nächten und sorgen dafür, dass Gärten und Parks in einem warmen Farbenmeer leuchten.
Interessant ist auch die Symbolik der Dahlie: Sie gilt als Zeichen von Dankbarkeit, Eleganz und innerer Stärke. Damit passt sie wunderbar in den Spätsommer, eine Zeit, in der viele Menschen innehalten und die Ernte der vergangenen Monate – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne – genießen.
Ein Ausflug für alle Sinne
Der Dahliengarten ist nicht nur ein Ort für Blumenliebhaber. Wer den Großen Garten besucht, erlebt eine Oase der Ruhe mitten in der Stadt. Schon der Weg dorthin führt durch breite Alleen, vorbei an alten Bäumen und gepflegten Wiesen. Im Garten selbst entfaltet sich eine besondere Atmosphäre: Das Summen der Insekten, die leuchtenden Farben der Blüten, der Wechsel von Sonne und Schatten.
Hier bietet sich hier eine wunderbare Möglichkeit, die Natur zu genießen und dabei auch etwas für die Gesundheit zu tun. Ein Spaziergang durch den Großen Garten ist Bewegung an frischer Luft, verbunden mit Entspannung und Inspiration. Viele nutzen den Besuch auch, um anschließend im Café oder Restaurant in der Nähe einzukehren und den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Zum Beispiel im Sommercafé am Palaisteich oder im Carolaschlößchen.

Warum ein Besuch gerade jetzt lohnt
Der Dahliengarten ist ein echtes Spätsommer-Highlight. Im September und Oktober stehen die Pflanzen in voller Blüte, bevor die ersten Nachtfröste ihnen ein Ende bereiten. Wer also noch einmal richtig Farbe tanken möchte, sollte die Gelegenheit nutzen.
Zudem zeigt sich der Große Garten gerade jetzt von seiner schönsten Seite: Die Blätter der Bäume beginnen sich langsam zu verfärben, die Luft ist klar, und die Temperaturen sind angenehm. Ein weiterer Grund für einen Besuch: Der Eintritt in den Dahliengarten ist frei. So lässt sich dieses Naturerlebnis ohne große Vorbereitung oder Kosten genießen. Und wer sich inspirieren lässt, findet vielleicht sogar Anregungen für den eigenen Garten oder Balkon.
So kommen Sie hin
Der Dahliengarten liegt im westlichen Teil des Großen Gartens, in der Nähe des Straßburger Platzes. Er ist sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem Auto gut erreichbar:
Mit der Straßenbahn: Die Linien 10 und 13 halten an der Haltestelle Straßburger Platz. Von dort sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis zum Dahliengarten. Auch die Linien 1 und 2 halten in der Nähe (Haltestelle Comeniusplatz).
Mit dem Auto: Parkmöglichkeiten gibt es rund um den Großen Garten, beispielsweise am Hygienemuseum oder am Blüherpark. Von dort führt ein kurzer Spaziergang direkt in den Park.
Barrierefreiheit: Die Wege im Dahliengarten sind eben und gut begehbar, auch für Rollstuhlfahrer oder Besucher mit Rollator. Sitzgelegenheiten sind ebenfalls vorhanden, sodass man sich jederzeit ausruhen und die Blütenpracht in Ruhe genießen kann.
Ein Urlaubstag mitten in der Stadt
Der Dahliengarten im Großen Garten Dresden ist ein Ort, an dem Natur, Geschichte und Kultur auf schöne Weise zusammenkommen. Gerade im Spätsommer, lohnt sich ein Besuch ganz besonders: Die Dahlien stehen in voller Blüte, der Park strahlt in warmen Farben, und die Atmosphäre lädt zum Verweilen ein.
Für alle, die Freude an Blumen haben oder die einfach einen erholsamen Ausflug suchen, ist der Dahliengarten ein Muss. Vielleicht verbinden Sie den Besuch mit einem Abstecher zum Palais im Großen Garten oder einer Fahrt mit der Dresdner Parkeisenbahn – so wird aus einem Spaziergang ein kleiner Urlaubstag mitten in der Stadt.
Tipp für den eigenen Garten: Dahlien bleiben nach der Blüte so lange im Freien, bis der erste Frost Blätter und Blüten zusetzt. Dann können Sie die Knollen an einem sonnigen Tag ausgraben und trocken über Winter lagern. Lesen Sie auch unseren Beitrag, wie Sie Ihren Garten jetzt winterfest machen.
Und wussten Sie eigentlich, dass eine rosa blühende Dahlienzüchtung nach der beliebten, 2017 verstorbenen DDR-Fernsehmoderatorin Erika Krause benannt ist? Von 1968 bis 2003 moderierte sie knapp 500 Folgen der Gartensendung „Du und Dein Garten“