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Karte Sachsen umriss
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Heinz Kulb mit seinem Buch
Autor Heinz Kulb mit seinem Büchlein "Weibsbilder" im praktischen Taschenformat. Foto: Privat

Geschichten über Weibsbilder

Darf man(n) heute noch „Weibsbilder“ sagen? Der Dresdner Autor Heinz Kulb (73) hat sein jüngstes Büchlein so benannt. Und das ist völlig korrekt, denn seine wundervollen Geschichten rund um das schöne und starke Geschlecht spielen vor über 100 Jahren.

Wie sie sich mit Humor und Schlagfertigkeit in der Männerwelt durchsetzten – davon erzählt Kulb. Zum Beispiel von Adele, die sich anno 1923 mit ihren drei Freundinnen zum Kaffeekränzchen im Narrenhäusel trifft. Doch den drei Damen bleiben die Münder offen, als sie Adele sehen: Die Schauspielerin aus dem Alberttheater trägt ein extravagantes Kleid mit freiem Rücken und keinen Büstenhalter! Die Schneiderin Emilie beobachtet an einem Sonntagmorgen 1907, wie ein Pferdefuhrwerk in den Eckladen von Pfunds Molkerei hineinrauscht. Und Luisa entrüstet sich noch 1913 darüber, dass ein junger Bursche in kurzen Hosen Richtung Goldener Reiter schlendert. Die nackten Waden könnten junge Damen verwirren. Von Schlafgängern, Radlerinnen und Zensurenmappen für Bräute erzählt Kulb in knapp 20 amüsanten Geschichten. 

Die Geschichten sind liebevoll illustriert von Paula Huhle.

„Weibsbilder“ (Emil Verlag, 78 Seiten, 9 Euro) ist Klubs zweites Buch, das dem 2020 erschienenen „Schaufenster Dresden“ folgt. „Aber insgesamt habe ich bis heute 225 Geschichten geschrieben. Die Namen sind meist geändert, aber sie beruhen alle auf historischen Tatsachen“, versichert Kulb mit Blick auf seine Veröffentlichungen im Onlinemagazin Neustadtgeflüster.

eibsbilder, Ganz „nebenher“ arbeitet er an zwei Büchern: „Zum einen möchte ich die Dresdner Industriellen des 19. und 20. Jahrhunderts vorstellen – vom Schokoladenfabrikanten bis zum Odol-König.“ Sein zweites Projekt klingt fast noch spannender. „Ich möchte die Geschichte der Homosexualität in Dresden in einem Roman erzählen.“ Der Titel steht schon: „Tango Mortale“. „Der Titel erinnert an den Schwulentanz im Tanzpalast Odeum auf der Carusstraße, in dem 1924 nach einem Tanzabend ein Mord passierte“, macht Kulb neugierig.

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