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Hirsch in Kyoto
Konrad und Ernst Hirsch auf den Stufen der To-Ji-Wächtertempelanlage von Kyoto. Foto: Privat

Kamera-Legende Ernst Hirsch in Japan

DRESDEN – Die Neugier und das Interesse haben ihn nicht verlassen, auch nicht mit 88 Jahren! Der Dresdner Filmemacher und Kameramann Ernst Hirsch ist gerade von einer zehntägigen Japan-Reise mit seinem Sohn Konrad Hirsch zurückgekehrt. „Das Auge von Dresden“, wie Ernst Hirsch liebevoll genannt wird, hat auf Japan geschaut. Vater und Sohn waren nicht etwa als Touristen unterwegs, sondern in Sachen Film.

„Das ist ja immer so bei uns. Wir haben in Japan drei Filme vorgeführt, an denen wir mitgewirkt haben. Zwei Filme von Peter Schamoni, einen über den kolumbianischen Künstler Fernando Botero und einen über den surrealistischen Maler Max Ernst“, erklärt Dokumentarfilmer und Regisseur Konrad Hirsch. „Dieser Film war Bestandteil der Kinoreihe ,100 Jahre Surrealismus‘, die mit insgesamt zehn Filmen durch Japan tourt.“  Die beiden „Hirsche“ präsentierten ihre Filme u.a auch Studenten der Keio-University in Tokyo.

Im Gepäck hatten die beiden Dresdner auch Hirschs letzten DDR-Film über den japanischen Künstler Katsushika Hokusai (1760-1849) und dessen Ansichten vom Berge Fuji. Hokusais Farbholzschnitte der Serie „36 Ansichten des Berges Fuji“, welche eigentlich 46 Drucke zählt, beinhaltet sein vermutlich bekanntestes Werk: „Die große Welle vor Kanagawa“. Die berühmte Welle ist auch in Dresden präsent – sie erinnert auf der Augustusbrücke an das Elbehochwasser. „Damals durfte Vater für das Filmprojekt nur die Holzschnitte im Kupferstichkabinett filmen, aber nicht nach Japan reisen. Den Fuji und diverse Landschaften musste er 1989 von Postkarten abfilmen“, verrät Konrad Hirsch.

„Aber ich wollte den Fuji unbedingt einmal selbst sehen“, sagt Ernst Hirsch. Über 30 Jahre nach dem Film – und nach über zehnstündiger Flugzeit – erfüllte sich dieser Wunsch. Hirsch konnte den heiligen und höchsten Berg Japans (3 776 Meter) sehen, ebenso die Hauptstadt Tokio und die alte Kaiser-Residenz Kyoto besuchen. Im Land waren Vater und Sohn mit dem Schnellzug Shinkansen (Höchstgeschwindigkeit 320 km/h) unterwegs. Für Konrad Hirsch war es die zweite Japan-Reise. „Ich habe 2005 die Palucca Schule nach Japan begleitet. Jetzt ist Vater auf den Reisegeschmack gekommen und will nach Afrika …“

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Uta Bresan

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