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Ausgezeichnete
Die Bundesverdienstorden werden übergeben. Foto: Pawel Sosnowski

Bundesverdienstorden für Ehrenamt

Insgesamt 15 sächsische Frauen und Männer wurden in dieser Woche mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet. Mit der Auszeichnung werden Menschen geehrt, die sich in den Bereichen Politik, Soziales, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur in besonderer Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht haben.

Fällt Ihnen etwas auf, wenn Sie das Foto betrachten? Es handelt sich um Ehrenamtliche mit hoher Lebenserfahrung. Es sind Menschen, die den Ruhestand genießen könnten – und sich trotzdem seit vielen Jahren engagieren. Diese Männer und Frauen zählen sich nicht zum alten Eisen, sondern gestalten aktiv die Gesellschaft mit. Könnte das vielleicht ein Ansporn für Sie sein? Eine Auswahl von sieben Ausgezeichneten zeigt, wie breit gefächert dabei das ehrenamtliche Engagement ist.

Die Ausgezeichneten – eine kleine Auswahl

Gisela Winkler (81) aus Leipzig enagagierte sich viele Jahrzehnte in der Säuglingsbetreuung in Leipzig – sowohl mit ihrer Arbeit als Krankenschwester als ehrenamtlich hat sie viel für die Frauen- und Kindergesundheit bewegt. Sie gründete und leitete seit 1992 die ehrenamtliche Stillgruppe an der Universitäts-Frauenklinik Leipzig und trug entscheidend mit dazu bei, dass die Einrichtung 1995 als zweite in Deutschland als »stillfreundliches Krankenhaus« zertifiziert werden konnte. Als eine der ersten Frauen in Sachsen hatte sie noch zu DDR-Zeiten eine Ausbildung zur Stillberaterin absolviert. Sie begleitete Eltern ehrenamtlich in der Zeit nach der Geburt, klärte auf und nahm sich für Beratung und Hausbesuche viel Zeit. Gisela Winkler ist Gründungsmitglied des 2005 gegründeten Stillforums Leipzig. Noch bis 2023 war sie als Stillberaterin tätig und ist heute Ehrenmitglied des Vereins.

Margot Werner (80) aus Dresden bewahrt seit vielen Jahren die Erinnerungen von Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz und vermittelt deren Wissen an nachfolgende Generationen. Bereits seit 2008 steht sie im engen Kontakt mit der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz. Sie sammelt Spenden zur Förderung der pädagogischen Arbeit der Einrichtung und organisiert Lesungen und Vorlesetage an Schulen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann begleitete sie die polnische Autorin Zofia Posmysz bei deren Auftritten in Deutschland und setzt sich auch nach dem Tod der Schriftstellerin aktiv für die Vermittlung des literarischen Werks und der Lebensgeschichte von Zofia Posmysz ein, die bis zur Befreiung in mehreren Konzentrationslagern inhaftiert war. Margot Werner leistet mit ihrem Wirken einen sehr persönlichen Beitrag zur deutsch-polnischen Versöhnung und Freundschaft. 

Gerhard Schöne (72) aus Meißen ist einer der erfolgreichsten Liedermacher des Landes, der schon zu DDR-Zeiten viele Menschen berührt und inspiriert hat und der mit seinen Texten für Werte wie Vielfalt und Toleranz steht. Ehrenamtlich setzt er sich für den Zusammenhalt in der Gesellschaft, für Frieden und ein gutes Miteinander ein. So war er ehrenamtliches Beiratsmitglied von INKOTA-netzwerk e. V. – der Verein treibt Projekte der Entwicklungszusammenarbeit mit Partnern in Asien, Afrika und Lateinamerika voran. Er unterstützte die Kinderhilfsorganisation UNICEF und war als Künstler beim »Fest der Kulturen« und beim »Weltkindertag entlang der Elbe« ohne Gage dabei. Mit seiner Persönlichkeit und seinem Engagement bestärkt er weit über Meißen hinaus seine Mitmenschen, selbst aktiv zu werden und das Zusammenleben mitzugestalten. 

Axel Helbig (69) aus Dresden engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in der sächsischen Literaturszene. Der Autor war bis Anfang 2024 Mitherausgeber der Literatur- und Kunstzeitschrift »Ostragehege«, die sich u. a. der Begegnung von mittel- und osteuropäischen Kulturen widmet. Er gilt neben seiner wichtigen Rolle als Netzwerker auch als Anreger und Gestalter verschiedener literarischer Projekte und Publikationen, darunter als Mitherausgeber der sächsischen Anthologie »Es gibt eine andere Welt«. Er ist im Fachbeitrat Literatur der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen tätig, engagiert sich in Projekten mit dem Sächsischen Literaturrat.

Prof. Dr. Carsten Drebenstedt (65) aus Weißwasser gilt auf dem Gebiet des Bergbaus als herausragender Wissenschaftler. Seit 1999 ist er an der TU Bergakademie Freiberg Leiter des Lehrstuhls für Bergbau-Tagebau. Er initiierte das von der TU Freiberg gegründete Weltforum der Ressourcenuniversitäten für Nachhaltigkeit mit 100 Mitgliedsuniversitäten in über 50 Ländern. Seit der Gründung setzt er sich als Generalsekretär für die Entwicklung globaler Rohstoffstrategien ein. Besondere Akzente setzte er beim Aufbau eines globalen Netzwerks für die Bergakademie. Heute bestehen Wissenschaftskooperationen zu Partnern in 40 Ländern. Damit trägt er zu guten Wissenschaftsbeziehungen und zugleich zur Förderung der Bergbausicherheit in Ländern wie Mosambik, Indien, Vietnam und der Ukraine bei. 

Martina Schneider (65) aus Chemnitz engagiert sich seit vielen Jahren für Inklusion und Barrierefreiheit. Seit 2001 ist sie Leiterin eines Wohnzentrums des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) für körperlich schwerstbehinderte Menschen in Chemnitz. Ob spezielle digitale Arbeitsplätze für die Bewohner oder ein Sponsorenlauf mit Rollstühlen für eine barrierefreie Stadt: Mit innovativen Ideen und Weitblick setzt sie sich für gelebte Inklusion ein. Martina Schneider ist eine exzellente Netzwerkerin, die sich darüber hinaus ehrenamtlich aktiv an der Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2025 beteiligte. Sie engagiert sich gemeinsam mit der Bürgerstiftung Chemnitz für die wichtigen Anliegen der Teilhabe und arbeitet eng mit Arbeitsgemeinschaften wie „Barrierefreies Bauen“ und „ÖPNV für alle“ zusammen. Dank ihrer Initiative sind zahlreiche barrierefreie Zugänge neu entstanden – unter anderem an der Oper und Arztpraxen.

Jens Köhler (63) aus Zwönitz engagiert sich seit fast zwei Jahrzehnten ehrenamtlich in der Suchthilfe. Als Gründungsmitglied des Diakonischen Vereins Neue Wege ist er für Suchtkranke und sozial schwache Menschen unermüdlich im Einsatz. Die Angebote des Vereins auf dem Erzgebirgshof Betlehemstift wurden nach und nach erweitert. So gibt es heute, getragen weitgehend von ehrenamtlichen Mitarbeitern, neben der Betreuungsstelle für Suchtkranke einen Herbergsbetrieb, eine Kleider- und Möbelkammer, eine Töpferwerkstatt, einen Tagestreff, begleitetes Wohnen sowie Selbsthilfegruppen für Suchtkranke und Menschen mit psychischen Problemen. Jens Köhler kommuniziert Ziele und Hintergründe der Arbeit des Vereins, er begeistert andere und sorgt dafür, Spenden für das Projekt einzuwerben. 

SZ-Lebensbegleiter-Tipp

Wenn Sie sich gern ehrenamtlich engagieren wollen, aber noch ein geeignetes Projekt suchen, dann bietet Ihnen die Freiwilligenagentur „ehrensache.jetzt“ auf der Online-Plattform www.ehrensache.jetzt zahlreiche Einsatzmöglichkeiten in ganz Sachsen. In über 20 verschiedenen Handlungsfeldern und elf Regionen können Sie sich betätigen. Es geht ganz einfach: Über den Button „Finde Dein Ehrenamt“ wählen Sie eine Region aus und können dann Ihre Einsatzgebiete eingrenzen. Sowohl Tätigkeit, erforderliche Kenntnisse als auch zeitlicher Aufwand werden für die einzelnen Ehrenamtsjobs genau beschrieben. Passt alles, können Sie den Verein direkt kontaktieren.

Bei Fragen rund um das Thema Ehrenamt steht das Team auch für persönliche Gespräche und Beratung in den Räumen der Bürgerstiftung zur Verfügung. Bürgerstiftung Dresden, Barteldesplatz 2, 01309 Dresden. Tel. 0351/3158120, E-Mail info@ehrensache.jetzt.

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