Wie gewohnt am zweiten Sonntag im September: Am 14. September 2025 findet wieder der Tag des offenen Denkmals statt. Kulturdenkmale in ganz Deutschland öffnen ihre Türen. Der Tag des offenen Denkmals, seit 1992 bundesweit koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich“.
Das Thema lädt dazu ein, Denkmale neu zu betrachten und ihren wahren Wert zu erkennen. Was macht sie so kostbar? Warum sind sie unersetzlich? Was ist uns ihr Erhalt wert? Ob aufwändige Restaurierungen, seltene historische Materialien oder Orte, die Kultur und Identität einer Region geprägt haben: Am Tag des offenen Denkmals werden die Geschichten hinter den Mauern erzählt.
Tag des offenen Denkmals in Sachsen
In Sachsen sind an diesem Tag rund 700 Denkmäler – vom historischen Stadtbad über DDR-Kulturhaus bis zum Fachwerkhaus – zur Besichtigung geöffnet. Viele dieser Denkmäler sind sonst nicht frei zugänglich. Über 5000 Denkmäler können Besucher bundesweit entdecken.
Natürlich können wir an dieser Stelle nicht alle Denkmäler, Sehenswürdigkeiten und Aktionen auflisten. Wenn Sie wissen möchten, welche Denkmäler Sie in Ihrer Stadt besichtigen können, dann informieren Sie sich ganz einfach unter www.tag-des-offenen-denkmals.de. Wählen Sie einfach ihre Stadt (zum Beispiel Dresden) aus – und schon erhalten Sie eine Übersicht über geöffnete Denkmäler, Programm, Aktionen und Angebote.
Sie können sich auch kostenfrei eine App auf Ihr Handy laden und haben so das Programm inklusive Routenplanung, interaktiver Karte, Merkzettel und Filtermöglichkeiten auf Ihrer Denkmal-Entdecker-Tour immer bei sich.
Fünf Geheimtipps für Sachsen
Kulturhaus Borstendorf – In seinen DDR-Glanzzeiten traten hier Stars wie Nina Hagen oder Rolf Herricht auf. Doch das ist lange her. Seit über 20 Jahren steht Kulturhaus Borstendorf samt 1963 erbauten Saalanbau leer, avancierte schon zum „Lost Place“, interessant für Fotografen – und einen Förderverein, der den ostmodernen Bau nun wiederbeleben will. Die historische Kegelbahn wird geöffnet sein. Adresse: Kulturhaus Borstendorf, August-bebel-Straße 64, 09579 Grünhainichen.
Kulturkino Zwenkau – Das älteste Kino im Leipziger Umland war vom Abriss bedroht, wurde aber von einer Kulturinitiative gerettet. Das Kino (700 Plätze) wurde 1927 im Art-déco-Stil erbaut und wird ein den 70er Jahren zum Kulturhaus umfunktioniert. Zum Tag des offenen Denkmals (13-17 Uhr) werden Führungen angeboten. Zu sehen ist auch DDR-typische Filmtechnik, darunter mobile Projektoren für 35-mm-Filme. Adresse: Hugo-Haase-Straße 9, 04442 Zwenkau.
Festung Königstein – Die Festung Königstein galt als uneinnehmbar. Das lag vor allem an ihrem ausgeklügelten, mehrstufigen Verteidigungssystem. Bereits am Festungsfuß hätte Angreifer das erste, schwer überwindbare Hindernis erwartet: die Rote Brücke. Mittels einer Wippmechanik wäre die hölzerne Anlage, Baujahr 1886, in Sekunden hochgeklappt worden. Zum Tag des offenen Denkmals haben Interessierte zwischen 12 und 16 Uhr die seltene Gelegenheit, die Wippbrücke in Aktion zu erleben. Mitglieder des Festungsvereins Königstein setzen sie in Bewegung und erklären ihre Funktionsweise. Und: Es darf auch die historische Wäschemangel ausprobiert werden. Adresse: Festung Königstein, 01824 Königstein. Weitere Infos unter www.festung-koenigstein.de.

Robotron-Kantine Dresden – Die ehemalige Betriebsgaststätte ist das letzte erhaltene Gebäude auf dem einstigen Industriecampus des Computerherstellers VEB Robotron. Sie wurde zwischen 1969 und 1972 von den Architekten Herbert Zimmer, Peter Schramm und Siegfried Thiel entworfen. Sie beherbergte in den letzten Jahren die Kunstausstellung „Ostrale“. 14 Uhr findet zum Tag des offenen Denkmals ein Gespräch über Kunst am Bau und den Umgang mit baulichem Erbe statt. Adresse: Zinzendorfstraße 5, 01069 Dresden.
Konsumzentrale Plagwitz – In dem Backsteinbau aus dem Jahr 1932, der von außen an einen Dampfer erinnert, waren einst Hunderte Mitarbeiter in der Verwaltung, im Lager und in den Werkstätten der Konsumgenossenschaft beschäftigt. Hier wurden Szenen für die TV-Krimi-Serien „Tatort“ und „Soko Leipzig“ gedreht. In den vergangenen Jahren wurde es zum Kreativ- und Dienstleistungszentrum ausgebaut. Zum tag des offenen Denkmals finden Führungen jede halbe Stunde ab 10 Uhr statt, die letzte beginnt 13 Uhr. Adresse: Industriestraße 95, 04229 Leipzig.
Wohnmühle Schmidt-Rottluff – Hier wurde der Mitbegründer der Künstlergruppe „Die Brücke“ Karl Schmidt-Rottluff 1884 geboren und hier wuchs er auch auf. Die Wassermühle brannte ab, ein Nachfolgebau wurde schon 18894 errichtet und ist bis heute erhalten. Der Förderverein bötet Führungen durch das Technikdenkmal mit Original-Mühlentechnik an. Ein Besuch im benachbarten Landhaus lohnt sich. Der Vater des Malers ließ es 1913 errichten – seit diesem Jahr ist es ein Museum. Adresse: Limbacher Straße 380, 09226 Chemnitz.
Hochspannungsprüfhalle in Dresden – Das Unternehmen Highvolt öffnet die Türen seiner historischen Hochspannungs-Prüfhalle für alle Technikbegeisterten und Neugierigen. Die Prüfhalle wurde Anfang der 1950er Jahre von den Architekten Paul Michael und Paul Voges für das damalige Transformatoren- und Röntgenwerk (TuR) errichtet. Mit ihren monumentalen Ausmaßen von 55 × 40 × 29 Metern galt sie als der größte monolithische Industriebau Europas. Nach umfassender Sanierung dient die Halle heute als hochmoderne Prüfhalle für Hochspannungsanlagen, die weltweit zum Einsatz kommen. Eine kleine Vorführung macht Hochspannung erlebbar. Adresse: HIGHVOLT Prüftechnik Dresden GmbH, Marie-Curie-Str. 10, 01139 Dresden.
