Es ist lange her, da kam Ihr Liebling ins Haus. Da kuschelte sich Minka in die Hände, war so klein wie ein Meerschweinchen. Es ist Jahre her, da rutschte der tolpatschige Romeo übers glatte Parkett der Altbauwohnung. Bilder erinnern nach an die Zeit, als Ihr geliebtes Haustier den Weg zu Ihnen fand, oft nur wenige Wochen alt. Mittlerweile sind Katze oder Kater in die Jahre gekommen. Die geliebten Vierbeiner sind mit Ihnen gealtert.
Und das Verhalten hat sich geändert. Statt tollkühne Sprünge zu machen, genießt Minka heute lieber auf dem Fensterbrett die warme Sonne. Die Bewegungen sind langsamer geworden, die Sehsucht nach Ruhe ist gewachsen.
Katzen sind schon mit sieben Jahren älter, ab zwölf gelten sie als Senioren
Etwa schon ab dem siebenten Lebensjahr zählen Katzen zu den Älteren. Mit zwölf Jahren sind sie „Graue Panther“, mit 17, 18 oder 20 Jahren messen sie sich mit Methusalem. „Wie beim Menschen lässt im Alter bei Katzen die Vitalität nach. Doch mit ein paar Anpassungen im Alltag können Haltende viel für das
Wohlbefinden ihrer betagten Tiere tun“, erklärt Selina Schlierenkamp, Fachreferentin für Heimtiere beim Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF).
Wichtig sind jetzt Geduld und Respekt – das ist nicht anders als bei den Menschen. Die Wehwehchen nehmen zu, die gemeinsame Zeit neigt sich dem Ende zu und wird damit umso wertvoller.
Was können Sie für für ihren Fell-Senioren jetzt tun?
Ältere Katzen schlafen mehr und genießen deshalb weiche, warme Rückzugsorte. Dabei sollten sie daran denken, dass Ihre Katze nicht mehr so hoch springen kann und bequeme Wege zu ihren Lieblingsplätzen benötigt. Trittstufen und Katzenrampen können dabei wertvolle Hilfen sein.

Die Besuche beim Tierarzt nehmen zu. Altersbedingte Erkrankungen wie Arthrose, Nierenschwäche oder
Diabetes können bei Routineuntersuchungen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Achten Sie auch auf die Zahngesundheit Ihres Lieblings. Entzündungen im Maul sind bei Katzen-Rentnern keinen Seltenheit und können das Allgemeinbefinden stark beeinträchtigen.
Eingeschränkte Beweglichkeit (Die Pfoten kommen nicht mehr überall hin) und Zahnprobleme hindern ältere Katzen oft daran, sich richtig fein zu putzen. Sowohl lang- als auch kurzhaarige Katzen benötigen jetzt Ihre Hilfe bei der Fellpflege. Auch die Krallen, die zum Beispiel an Kratzbäumen weniger abgenutzt werden, sollten regelmäßig kontrolliert werden, um das Risiko des Einwachsens zu verhindern.
Achten Sie auf das Gewicht Ihrer Katze
Essen ist der Sex des Alters – deshalb achten Sie darauf, dass Ihre Katze nicht übermäßig zunimmt. Denn der Energiebedarf sind bei älteren Katzen. Sie benötigen auf Grund des natürlichen Alterungsprozesses weniger Nahrung. Ab etwa sieben Jahren – so raten Tiermediziner – sollten Sie Ihrer Katze ein leicht verdauliches, kalorienärmeres Futter anbieten. Behalten Sie das Gewicht Ihrer Katze im Auge, denn wenn die Verdauungsorgane die Nahrung schlechter verwerten können, kann es auch dazu kommen, dass der Energiebedarf wieder steigt. Der Zoofachhandel (Infos zum Beispiel unter fressnapf.de) bietet nicht nur das passende Futter und Zubehör, sondern auch Beratung für die altersgerechte Haltung an.
Belegen Sie bei Ihrer Katze einen Gewichtsverlust, kann das auf Zahnprobleme oder andere Erkrankungen hindeuten. Eine Gewichtszunahme dagegen deutet auf Bewegungsmangel. Bei Auffälligkeiten sollten Sie unbedingt einen Tierarzt konsultieren.
Alterserscheinungen bei Katzen
Wenn Katzen alt werden, macht sich das besonders an ihrer Sinnesleistung bemerkbar.
- Hören: Weil alte Katzen sich oft selbst nicht mehr richtig hören, miauen sie außerordentlich laut. Aber Vorsicht: Schreit deine Katze nachts, kann das ein Indiz für Altersdemenz sein.
- Riechen: Der Geruchssinn ist bei Katzen der erste Sinn, der im Alter nachlässt. Nachvollziehbar also, wenn deine Katze keine Lust mehr hat zu fressen, wenn sie die leckeren Aromen nicht mehr oder nur schwach wahrnehmen kann.
- Sehen: Alte Katzen haben oft ein vermindertes Sehvermögen. Manche erblinden sogar vollständig.
- Muskulatur: Genau wie wir Menschen werden auch Katzen mit dem Alter in der Regel etwas steifer. Ihre Muskulatur nimmt ab, was zu einer verringerten Bewegungsfreude führt.
Noch mehr Infos und viele tolle Tipps finden Sie unter www.purina.de.
Auch Katzen, die rasten, rosten
Doch wer rastet, der rostet. Wie Menschen, die sich nur noch vor den Fernseher setzten, körperlich und mental unterfordert sind, geht es auch älteren Katzen. Auch sie möchten angeregt werden. Kleine Spiele, bei denen Ihre Katze mit Nase und Pfote aktiv werden kann, halten sie geistig und körperlich in Schwung.
Je älter die Katze, desto wichtiger wird der liebevolle Umgang: Ruhe und ein möglichst konstanter Tagesablauf geben Sicherheit. Streicheleinheiten – wenn die Katze sie möchte – können das Vertrauen
stärken und das Wohlbefinden fördern. Wer seinen Katzen-Senior im Alter aufmerksam begleitet, schenkt ihm Lebensqualität – und sich selbst viele schöne gemeinsame Momente.
Späte Liebe
Vielleicht haben Sie keine Katze, liebäugeln aber mit einem Vierbeiner. Sind Sie selbst nicht mehr ganz jung, dann gründen Sie vielleicht einen WG mit einer Katze, die auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. „Ihre Bedürfnisse nach Ruhe passen dann gut zusammen. Wir vermitteln gern an Senioren ältere Katzen. Voraussetzung ist natürlich, dass es sich um Tierliebhaber handelt, die nicht in absehbarer Zeit selbst eine Pflegeeinrichtung besuchen müssen“, ermutigt die Freitaler Tierheim-Chefin Regina Barthel-Marr zur Adoption einer Graupfote. Das gilt natürlich auch für einen Hunde-Rentner. Mehr dazu können Sie HIER nachlesen.
