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Karte Sachsen umriss
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Das Kloster Marienthal beherbergt eine einzigartige Bibliothek. Foto: PR/Till Schuster

Schätze aus der Klosterbibliothek

2023 konnte der Freistaat Sachsen mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung die historisch bedeutende Bibliothek aus dem Kloster Marienthal erwerben. Damit bleibt das national wertvolle Kulturgut in seiner Gesamtheit für die Öffentlichkeit erhalten. Nun sind erstmals alle mittelalterlichen Handschriften und ausgewählte alte Drucke aus dem Buchbestand in der Ausstellung „Der verschlossene Garten. Zugänge zur Klosterbibliothek der Zisterzienserinnen von St. Marienthal“ zu sehen. Bis zum 17. Mai 2025 sind die Schätze im Buchmuseum der SLUB Dresden ausgestellt.

Die Ausstellung gewährt einen Blick in Buchbesitz und Geschichte des Frauenklosters und erschließt damit eine Welt, die sich sonst in der Klausur, dem nur für Ordensangehörige zugänglichen Teil des Klosters, befindet.

Das an der Neiße, zwischen Görlitz und Zittau gelegene Kloster Marienthal wurde 1234 erstmals urkundlich erwähnt und ist das älteste durchgängig bestehende Zisterzienserinnenkloster Deutschlands. Seine historische Bibliothek ist für Wissenschaft und Forschung von außerordentlichem Wert, handelt es sich doch um eine geschlossene, seit dem Spätmittelalter gewachsene Sammlung klösterlicher Bildungskultur und herausragender historischer Quellen für die Forschung. Die historische Klosterbibliothek umfasst rund 2.700 Titel aus dem 12. bis 19. Jahrhundert, darunter mittelalterliche Handschriften, Inkunabeln, alte Drucke sowie historische Urkunden, die mit dem Ankauf durch den Freistaat Sachsen in das Eigentum der SLUB Dresden übergegangen sind, wobei der Großteil der Druckwerke als Leihgaben im barocken Bibliothekssaal des Klosters verblieben sind. 

Blick in die Klosterbibliothek. Foto: PR Till Schuster

„Wir sind froh und dankbar, das einzigartige Kulturerbe aus der Klosterbibliothek St. Marienthal erstmals in einer umfangreichen Ausstellung zeigen zu können. Die Öffentlichkeit hat die einzigartige Gelegenheit, alle mittelalterlichen Handschriften im Original zu sehen und bekommt zugleich einen authentischen Einblick in die beginnende Erforschung der Klosterbibliothek“, sagt Katrin Stump, Generaldirektorin der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB Dresden).

En Blatt aus dem Marienthaler Psalter. Foto: PR/SLUB

In der Schatzkammer des Buchmuseums sind alle mittelalterlichen Handschriften aus der Klosterbibliothek, frühe Drucke sowie Urkunden zu sehen. Auch der bekannte Marienthaler Psalter und das Altzeller Kapiteloffiziumsbuch, das lange als verschollen galt, werden gezeigt. Darüber hinaus vermittelt die Ausstellung anhand weiterer historischer Objekte Wissenswertes zur wechselvollen Entwicklung des Klosters, zur geistlichen Lebensführung und zum Wirken der Zisterzienserinnen von Marienthal über die Jahrhunderte. Besucher können einen virtuellen Rundgang durch die Klosterbibliothek erleben und erste Forschungsergebnisse zu den mittelalterlichen Handschriften recherchieren. 

Jana Kocourek, Ausstellungskuratorin, SLUB Dresden: „Der Schlüssel zum Verständnis des Marienthaler Erbes war für uns das Bild vom verschlossenen Garten aus dem Hohelied der Bibel. Es steht für ein Leben in Ruhe und Gebet, mit Arbeit und Wissen. Im Kloster St. Marienthal leben seit fast 800 Jahren Zisterzienserinnen. Trotz Krisen und Zerstörungen hat sich ihre einzigartige Bibliothek bis heute erhalten. Sie zeigt, wie wichtig Bücher für Glaube, kulturelle Identität und Bildung sind. Mit der Ausstellung öffnen wir diesen verschlossenen Garten nun für alle Menschen. Treten Sie ein und lassen Sie sich von der Geschichte, den Büchern und der Liebe zum Wissen begeistern!“

Der Einband des Marienthaler Psalters. Foto: PR

Das Begleitprogramm bietet neben Führungen unter anderem einen Vortrag zum Deckenfresko der Klosterbibliothek und eine Busexkursion nach Marienthal sowie einen Kalligraphie-Kurs an. Alle Veranstaltungen im Überblick, weitere Informationen und einen Online-Katalog zur Ausstellung finden Sie unter www.slubdd.de/marienthal2025

leben50-Tipp

Die Ausstellung ist bis zum 17. Mai 2025, montags bis freitags (10-18 Uhr) sowie samstags (14-18 Uhr) im Buchmuseum der SLUB Dresden (Zellescher Weg 18, 2. OG, 01069 Dresden) zu sehen. Ein Begleitprogramm ergänzt die Ausstellung; der Eintritt ist frei.

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