Wer Portugal kennt, denkt an die bunten, handbemalten Fliesen als beliebtes Urlaubssouvenir. Auch Meißen hat eine reiche Keramik-Industriegeschichte – hier schlug einst das keramische Herz Europas. Ein Teil dieser Tradition wird jetzt wieder lebendig – mit wundervollen Keramik-Kacheln.
Kacheln aus der Blütezeit der Keramik
Die Herzen von Tourist-Info-Leiterin Christina Czach, DRK-Bereichsleiterin Isabel Riedel und Bidtelia-Chef Ulrich Bierstedt schlafen für Keramik. Alle drei haben sich deshalb zusammengetan, um typische Motive aus der Blütezeit der Keramik kunstvoll neu zu interpretieren.
Entstanden sind florale und reliefartig gestaltete Designs, die durch ihre plastische Form und sanfte Farbgebung besonders gut zur Geltung kommen. Die Kacheln des Keramikherstellers Bidtelia sind einfarbig, jedoch in unterschiedlichen Farben und Farbstärken erhältlich, wodurch jede ein echtes Unikat ist. Die keramische Fabrik ist vor allem für ihre hochwertigen Glasuren bekannt, durch die nahezu jeder Farbwunsch erfüllt werden kann.
Die kunstvoll gestalteten Kacheln eignen sich nicht nur als attraktive Wanddekoration, sondern auch als praktische Untersetzer. Dank der stabilen Rahmen aus hochwertigem Eichenholz, die von den DRK Werkstätten Meißen gefertigt werden.
Die Kacheln sind in der Tourist-Information Meißen (Markt 3, www.touristinfo-meissen.de) zum Preis von 25 Euro erhältlich. Geöffnet: Montag bis Freitag, 10 – 18 Uhr. Sa/So 10-15 Uhr.
Per Rad Keramik entdecken
Wer mehr über die faszinierende Industriegeschichte Meißens erfahren will, kann am 16. August an der Radtour „Keramik zum Begreifen nah“ teilnehmen. Sie führt zu ehemaligen Produktionsstätten und besonderen keramischen Werken abseits der Touristenpfade. Begeben Sie sich auf eine faszinierende Radtour und entdecken Sie gemeinsam mit Fachleuten das keramische Herz Europas. Entlang eindrucksvoller Industriefassaden, sakraler Kunstwerke und kunstvoll gestalteter Gebäude erleben Sie hautnah die reiche Geschichte der Meißner Keramik und deren Industrie in unserer Stadt. Bei einer gemütlichen Kaffeepause haben Sie die Gelegenheit, sich mit den Ingenieuren auszutauschen und tiefere Einblicke in die Geheimnisse der Fertigung zu erhalten. Erfahren Sie, wie die Pioniere einst den Grundstein für die industrielle Fertigung in Meißen legten und welche Herausforderungen sie dabei meisterten
Die Radtour startet am 16. August 11.15 Uhr an der Tourist-Info und endet nach etwa fünf Stunden am Parkhotel Dorint. Infos finden Sie HIER. Ein Anmeldung unter: buchungen@stadt-meissen.de ist erforderlich. Preis: 49 Euro (inkl. 3x Eintritt, Kaffee & Kuchen, Erfrischung, gedruckter Keramikführer).
Sonderausstellung Keramikstadt Meißen
Nicht verpassen: Die neue Sonderausstellung „Keramikstadt Meißen. Ziegel, Kacheln, Porzellan“ im Stadtmuseum. Ob im Badezimmer, auf dem Bau oder in der Küche, ob in Kunst und Dekor oder bei kleinsten Bauteilen für Elektrotechnik oder Maschinenbau – Keramik findet sich überall. Viele Produkte kommen aus Meißen, denn die Stadt ist nicht nur Heimat der weltberühmten Porzellan-Manufaktur, sondern auch einer vielfältigen keramischer Industrie.
Diese Rolle als Keramikstadt steht im Fokus der Sonderausstellung. Anhand von Objekten aus der eigenen umfangreichen Sammlung und Leihgaben schildert die Schau die Geschichte der Keramikherstellung in Meißen vom Mittelalter bis in die Gegenwart.
Auf Besucher warten Einblicke in das Töpferhandwerk und die keramischen Werkstätten, es geht es in die Ziegeleien und Ofenfabriken von damals ebenso wie in die modernen Maschinenbaufirmen und chemisch-keramischen Betriebe der Zubehör- und Zulieferindustrie von heute. Ein Blick auf die in der Umgebung gewonnenen Rohstoffe für die Keramikherstellung fehlt nicht. Trotz – oder gerade aufgrund zahlreicher Umbrüche und neuer Technologien hat der bedeutendste Industriezweig Meißens bis heute Bestand – auch aktuelle Hersteller werden mit ihren vielfältigen Produkten präsentiert.
Neugierige dürfen sich auf Grabungsfunde ehemaliger Handwerksbetriebe freuen, ein frisch restaurierter Barock-Überschlagofen aus einer Töpferwerkstatt wird ebenso ausgestellt wie ein Ofen aus den von Gottfried Heinrich Melzer entwickelten Meißner Patentkacheln. Produkte unterschiedlicher Hersteller von Ziegeln (Feierabendziegel) über Grob- (Rinnsteine) bis Feuerfestkeramik (Futtersteine) ergänzen die Schau. Wer ein Auge fürs Künstlerische hat, der wird bei Wandverkleidungen, Ofenkacheln, Porzellanen und Zierkeramik eine Vielfalt an Motiven und Dekoren entdecken.
Die neue Sonderausstellung „Keramikstadt Meißen. Ziegel, Kacheln, Porzellan“ im Stadtmuseum (Heinrichplatz 3) zeigt bis 3. November 2025 die Bedeutung Meißens als Keramikstadt. Geöffnet: Di-So, 10-17 Uhr. Eintritt: 5 Euro. Infos zur Ausstellung finden Sie HIER.
Wenn Sie von der Keramik angesteckt, noch etwas über Porzellan erfahren wollen, dann sind Sie natürlich in der Porzellanmanufaktur Meissen (Talstraße) genau richtig. Zur aktuellen Ausstellung „Maladie 2.0 – Von der Leidenschaft des Sammelns“ können Sie HIER nachlesen.
