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Karte Sachsen umriss
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Sonnenblumen bei Hitzewelle/Sommerhitze
Ein heißer Sommer dörrt nicht nur Sonnenblumen aus. Foto: Foto Koch

Schutz vor Sommerhitze

Der Sommer steht ins Haus und mit ihm Sommerhitze und Hitzewellen. Und das heißt: Heiße Tage mit Temperaturen von über 30 Grad und tropische Nächte mit über 20 Grad machen vielen Menschen zu schaffen, vor allem älteren Menschen. Durch den Klimawandel wird auch mit einer Zunahme an Hitzeperioden für die Stadt Dresden gerechnet. Was können Sie tun, um sich auf Hitze vorzubereiten? Die Stadt Dresden hat einen ausführlichen Ratgeber – ein Hitzeportal – erarbeitet, über das Sie sich online unter dresden.de informieren können.

Hitzewarnungen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt mit einem zweistufigen System in den Sommermonaten vor Hitze, wenn eine bestimmte Temperaturschwelle überschritten wird. Dabei ist nicht allein die Temperatur entscheidend, sondern auch die Dauer der Hitzeperiode und die Höhenlage (Meter über Normal Null) des Orts. So erhitzt sich das Dresdner Elbtal schneller und intensiver, als zum Beispiel ein hochgelegener Landkreis, wie der Erzgebirgskreis. Aktuelle Warnungen finden sie HIER.

Wer leidet besonders unter Sommerhitze – die Risikogruppen

Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf Hitze. Entscheidend ist die individuelle Anpassungsfähigkeit des Körpers. Auch die Fähigkeiten und Möglichkeiten einer Person, sich während einer Hitzewelle aktiv vor Hitzebelastungen zu schützen, spielen eine Rolle. Folgende Personengruppen sollten nach Einschätzung der Stadt Dresden bei Hitze besonders auf sich achten bzw. geschützt werden:

  • Ältere Menschen
  • Menschen mit Vorerkrankungen
  • Pflegebedürftige Menschen
  • Säuglinge und Kleinkinder
  • Schwangere
  • Menschen in besonderen Lebenslagen (Obdachlosigkeit, Abhängigkeitserkrankungen, etc.)

Sie leiden besonders darunter, dass sienicht nur tagsüber extremer Hitze ausgesetzt sind. Ihr Körper kann sich nachts durch die fehlende Abkühlung nicht richtig erholen. Als Folge der andauernden Hitzebelastung können Hautausschläge, Wadenkrämpfe und Schwellungen in den Beinen auftreten. Bestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen können sich verschlimmern oder neu auftreten. Typische Symptome für eine Belastung des Herz-Kreislauf-Systems sind Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit. Weitere Gefährdungen und Auswirkungen werden vom Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit HIER beschrieben.

Trinken und Ernährung bei Hitzewellen

Die Stadt Dresden gibt diese Ratschläge:

  • Trinken Sie mindestens zwei bis drei Liter pro Tag (z.B. Mineralwasser, verdünnte Säfte). Kostenfreies Trinkwasser wird in Geschäften und an elf Trinkbrunnen der Stadt Dresden angeboten. Eine Übersichtskarte finden Sie HIER.
  • Vermeiden Sie Alkohol, koffeinhaltige und eiskalte Getränke.
  • Nehmen Sie möglichst nur leichte Kost in kleineren Portionen zu sich.
  • Decken Sie Ihren Mineralverlust, z.B. durch Mineralwasser, Tee oder Vollkornprodukte.

Bei Sommerhitze den Körper kühl halten

Auch hier hält das Hitzeportal der Stadt Dresden gute Tipps bereit:

  • Verschaffen Sie sich mit Kneippgüssen, nassen Handtüchern, kalten Fußbädern oder einem Wasserstrahl auf den Innenseiten der Handgelenke Abkühlung.
  • Duschen Sie sich lauwarm ab.
  • Stellen Sie einen Ventilator im Zimmer auf. Schauen Sie, dass er nicht direkt auf Ihr Gesicht oder Nacken gerichtet ist.

Ein Tipp für Kunstfreunde: Wer sich mit einem Fächer Abkühlung verschaffen möchte, bekommt in der Touristinformation Meißen (Am Markt 3) besonders schöne. Der Künstler Kay „Leo“ Leonhardt hat für echte japanische Fächer aus Bambus und Washi-Papier zwei Entwürfe erstellt. Ein Fächer kostet 8,50 Euro.

Fächer gegen Sommerhitze
Fächer gegen Sommerhitze – gestaltet von Künstler Kay „Leo“ Leonhardt. Foto: Kay Leonhardt

Die Wohnung kühl halten

  • Lüften Sie nur in den frühen Morgenstunden sowie in den Abend- und Nachtstunden.
  • Halten Sie tagsüber die Fenster geschlossen. Wenn Frischluft fehlt, dann für kurze Zeit öffnen.
  • Dunkeln Sie die Fenster tagsüber ab: Außenverschattung ist wirksamer als Innenverschattung. Notfalls helfen von innen Vorhänge oder eine spezielle Sonnenschutzfolie.
  • Reduzieren Sie Wärmequellen in der Wohnung: nicht benötigte elektronische Geräte ganz abschalten und z.B. Teppiche entfernen.
  • Wenn sich die Wohnung zu sehr aufheizt, können Sie im Stadtgebiet kühle Orte aufsuchen. Sie sind auf einer Karte der Stadt Dresden verzeichnet – klicken Sie einfach HIER.

Bei Hitzewellen Aufenthalt im Freien vermeiden

  • Meiden Sie die direkte Sonneneinstrahlung von 11 bis 15 Uhr.
  • Legen Sie körperliche Aktivitäten im Freien möglichst auf die Morgen- oder Abendstunden und suchen Sie schattige Plätze auf.
  • Achten Sie auf ausreichend Sonnenschutz!
  • Benutzen Sie Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor (LSF) +30 und cremen Sie regelmäßig nach.
  • Tragen Sie lockere, sonnendichte Kleidung sowie eine Kopfbedeckung und Sonnenbrille mit UV-Filter.
  • Meiden Sie vor allem in der aufgeheizten Innenstadt Plätze, die keinen Schatten bieten und die die Wärme zusätzlich aufstauen.

Tipps zum Baden bei Sommerhitze

  • Schwimmen Sie nur an bewachten Badestellen und springen Sie nicht in unbekannte Gewässer.
  • Kühlen Sie sich langsam ab. Beginnen Sie an den Beinen und arbeiten Sie sich langsam in Richtung Herz vor.
  • Achten Sie auf Hinweise des Badepersonals oder Aushängen und Schautafeln.
  • Gesundheitliche Risiken durch z.B. Keime bestehen an Flüssen, Bächen und Kiesseen, die keine offiziellen Badegewässer sind.
  • Achten Sie auf Kinder und Ihre Mitmenschen. Geben Sie Unterstützung, wenn nötig.
  • Kein Übermut! Schätzen Sie ihre eigene Leistungsfähigkeit kritisch ein.

Weitere Hinweise

  • Lassen Sie niemals Kinder und Tiere im Auto zurück. Auch nicht für kurze Zeit!
  • Gehen Sie nicht achtlos an einer hilfsbedürftigen Person vorbei – Helfen Sie!
  • Ältere oder hilfsbedürftige Menschen sollten an Tagen mit extremer Hitze von Freunden oder Familienangehörigen regelmäßig kontaktiert werden.

Was tun bei Sonnenbrand, Sonnenstich oder Hitzschlag?

Sonnenbrand

  • Anzeichen: gerötete und warme Haut bis hin zur Blasenbildung.
  • Maßnahmen: Umschläge mit kühlen Tüchern, kühlen Raum aufsuchen und viel trinken. Bei starker Rötung und Blasenbildung oder Schüttelfrost unbedingt einen Arzt aufsuchen!

Sonnenstich

  • Anzeichen: Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Schwäche, rotes Gesicht
  • Maßnahmen: Person an schattigen, kühlen Ort bringen, Getränke anbieten (bestenfalls Wasser), Kleidung lockern, Kopf kühlen, Oberkörper erhöht lagern
  • Blasse Hautfarbe: Person hinlegen, Beine hochlagern.
  • Bei Verschlechterung, wie einer Bewusstseinsstörung, trockener und heißen Haut oder Erbrechen den Rettungsdienst anfordern).

Hitzschlag

  • Lebensgefährlicher Zustand.
  • Anzeichen: trockene, heiße Haut, verminderte Schweißproduktion, Bewusstseinsstörungen, Erbrechen, schneller Pulsschlag
  • Maßnahmen: Zuerst Rettungsdienst alarmieren, dann Kühlungs- und ggfs. Reanimationsmaßnahmen.

Medikamente

  • Wenn Sie Medikamente einnehmen müssen, sprechen Sie mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt über Vorsichtsmaßnahmen bei Hitze. Mehr zur besonderen Stresssituation des Herzens bei Hitze lesen Sie HIER.
  • Lagern Sie die Medikamente entsprechend ihrer Empfehlung. Bei Hitze sind besonders Medikamente mit flüssiger oder weicher Konsistenz empfindlich – wie Salben, Cremes, Säfte, Sprays oder Wirkstoffpflaster.

Auch die BAGSO fordert Hitzeschutz

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) fordert von Bund, Ländern dun Kommunen, ältere Menschen besser vor Hitze zu schützen. Bis Jahresende sollten alle Kommunen Hitzeaktionspläne erstellen, die besonders vulnerable Gruppen wie ältere und pflegebedürftige Menschen berücksichtigen. Die BAGSO fordert zudem Hitzeschutzpläne für alle Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste. Die BAGSO appelliert an die Politik, auch durch städtebauliche Maßnahmen zum Hitzeschutz beizutragen. Studien zeigen, dass z.B. durch das Anpflanzen von Bäumen und die Schaffung von Wasser- und Grünflächen die Hitzebelastung reduziert und die Anzahl der hitzebedingten Todesfälle gesenkt werden kann.

Gemeinsam mit dem europäischen Dachverband der Seniorenorganisationen, AGE Platform Europe, fordert die BAGSO, pflegebedürftige Menschen und Ältere insbesondere mit geringem Einkommen auch bei europäischen Förderrichtlinien zum Hitzeschutz zu berücksichtigen und ihnen den Zugang zu wärmegedämmten Wohnungen zu ermöglichen. Weitere Informationen finden Sie HIER.

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