Sie verdienen Respekt und Wertschätzung – Menschen, die ihre Angehörigen pflegen. Der Tag der pflegenden Angehörigen am 8. September will für die Bedürfnisse und Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige sensibilisieren. Eine Plakataktion (bis 12. September) des Freistaates Sachsen verweist auf 15 sächsische Pflegeselbsthilfe-Kontaktstellen als regionale Anlauf- und Beratungsstellen für pflegende Angehörige vor Ort.
Kontaktstellen für Pflegeselbsthilfe
Die Kontaktstelle befördern vorrangig die begleitete Pflegeselbsthilfe und den Austausch in Angehörigengruppen. Pflegende Angehörige sollen ermutigt werden, sich Hilfe zu holen, Erfahrungen zu teilen und die regionalen Pflegeselbsthilfe-Kontaktstellen als wertvolle Unterstützung im Alltag kennenzulernen. Sie sollen das Gefühl vermittelt bekommen, das sie und ihre wertvolle Arbeit gesehen und wertgeschätzt werden, und vor allem – dass sie damit nicht „allein“ bleiben müssen.
Die Gesellschaft soll auf die Wichtigkeit der Angehörigenpflege hingewiesen und die Thematik auf in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Im Zeitraum vom 2. bis 11. September werden in den Städten Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen und Zwickau entsprechende Großflächenplakate hängen.
Sozialministerin Petra Köpping: »Pflegende Angehörige sind das Rückgrat der häuslichen Pflege und leisten einen unschätzbaren Beitrag für unsere Gesellschaft. Tag für Tag leisten Sie Großes, oft still, oft im Verborgenen. Pflegende Angehörige sind eine unverzichtbare Stütze im gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ihre Wertschätzung ist mir besonders wichtig und um sie zu unterstützen und weitestgehend zu entlasten, wollen wir die sächsische Bevölkerung dafür sensibilisieren.«
Pflegende und Pflegebedürftige in Sachsen
In Sachsen sind mehr als eine Million Menschen über 65 Jahre alt, 363.000 Menschen sind pflegebedürftig. In Sachsen werden derzeit mehr als 310.000 pflegebedürftige Menschen in ihrer vertrauten Umgebung zu Hause versorgt. Möglich gemacht wird das vor allem durch das tägliche Engagement von schätzungsweise 450.000 pflegenden Angehörigen. Sachsen zählt mit diesen Zahlen zu einem der älteren Bundesländer der Republik.
Pflege: Fürsorge und Belastung zugleich
Die Pflege eines nahestehenden Menschen bedeutet Verantwortung, Fürsorge und nicht selten auch Belastung. Belastungen und Einschränkungen, vor allem wenn keine Unterstützung da ist. Emotionalen Beistand von Gleichgesinnten aber auch ganz praktische Hilfen können Angehörige, die ein Familienmitglied oder guten Bekannten pflegen, bei einer Angehörigengruppe finden.
Die Gruppen bieten Raum für Austausch mit Menschen in ähnlichen Lebenslagen, sorgen für Verständnis, Kraft und manchmal für die erste echte Entlastung. Dazu zählen Angebote wie das Angehörigen-Café, eine Sport- oder Wandergruppe oder ganz klassisch eine Gesprächsgruppe. Koordiniert und unterstützt werden sie von den derzeit 15 geförderten Pflegeselbsthilfe-Kontaktstellen in Sachsen. Hierbei handelt es sich um Anlauf- und Beratungsstellen vor Ort, die Pflegende begleiten und beim Aufbau neuer Angehörigengruppen helfen.
Volkssolidarität berät
Die Fachservicestelle Sachsen ist seit Mai 2019 im Auftrag des sächsischen Sozialministeriums tätig und befindet sich in Trägerschaft des Volkssolidarität Dresden. Sie ist im gesamten Freistaat Sachsen Ansprechpartner für die Themen Alltagsbegleitung, Nachbarschaftshilfe und anerkannte Angebote zur Unterstützung im Alltag. Im Jahr 2022 erweiterte sich der Aufgabenbereich um den Themenschwerpunkt »Selbsthilfe für pflegende Angehörige«.
Die Fachservicestelle informiert und berät sowohl Senioren, Pflegebedürftige und Angehörige als auch Personen, welche sich sozial engagieren möchten oder bereits tätig sind zu den vier Themengebieten. Aber auch interessierte und aktive Träger und Kooperationspartner, wie z. B. die Projektträger der Alltagsbegleitung, die Nachbarschaftshelferkontaktstellen oder Anbieter anerkannter Angebote zur Unterstützung im Alltag und Schulungsanbieter erhalten hier aktuelle Informationen.
Neben der Beratung und Information zählen auch die Akquise neuer Ehrenamtlicher und neuer Nachbarschaftshelfer und weiterer Träger, die Netzwerkarbeit sowie die Öffentlichkeitsarbeit zu den Aufgaben der Fachservicestelle. Sie hat das Ziel, die verschiedenen Unterstützungsangebote bekannt zu machen und dafür zu sorgen, dass die sächsischen Seniorinnen und Senioren, die Pflegebedürftigen und die pflegenden Angehörigen unabhängig vom Wohnort niedrigschwellige Unterstützung in ihrer Nähe erhalten können.
Sprechzeiten der Beratungsstelle
Besucheradresse: Volkssolidarität Dresden e.V., Altgorbitzer Ring 58, 01169 Dresden Öffnungszeiten: Mo/Mi/Do 9-15 Uhr, Fr 9-14 Uhr. Telefon 0351 5010 281-284.
Bitte beachten Sie : Vor-Ort-Termine nur mit vorheriger Anmeldung möglich, per E-Mail an fachservicestelle@sms.sachsen.de
Infos unter www.pflegenetz.sachsen.de – hier finden sie ein breit gefächertes Angebot – vom Umgang mit Demenzpatienten bis hin zu Pflegekursen, Adressen regionaler Pflegenetzwerke und Nachbarschaftsnetzwerken. Alle Informationen und Angebote zum Pflegenetz Dresden finden Sie HIER. Adäquate Angebote gibt es in weiteren Großstädten des Freistaates.
Sie können auch zu Pflegekoordinatoren in Ihrer Nähe Kontakt aufnehmen. Für Dresden finden Sie den Kontakt HIER.
Mehr zur Entlastung von Pflegenden, die seit Juli 2025 gilt, lesen Sie auch HIER.
Die besten Pflege-Profis kommen aus Dresden
Übrigens: Die besten Pflege-Profis kommen aus Dresden. Das Pflegeteam der zentralen Praxisanleitung des Herzzentrums Dresden Universitätsklinik ist Landessieger beim bundesweiten Wettbewerb „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis 2025“. Für den Wettbewerb wurden in Sachsen 175 Pflegekräfte und -teams nominiert, die zusammen über 6.500 Stimmen erhielten. Mit über 1.600 Stimmen erreichte das Team der zentralen Praxisanleitung des Herzzentrums Dresden den ersten Platz. Der Wettbewerb fand 2025 bereits zum fünften Mal statt und würdigt das außerordentliche Engagement der rund 1,8 Millionen Pflegekräfte in Deutschland.