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Eine Buchtauschbörse: die Bushaltestelle in Schlegel in der Oberlausitz. Foto: Privat

Zum Nulltarif: Bücher im Buswartehäuschen

Es gibt ihn noch. Den spannenden oder heiteren Lesestoff. Sogar zum Nulltarif. In meinem Oberlausitzer  Dörfchen, aber auch in den Nachbarorten Schlegel und Hirschfelde sind aus Buswartehäuschen kleine Fundgruben für Bücher entstanden.

In diesen Tauschbörsen können sich Bücherfreunde etwas mitnehmen und Bücher bringen. Können sich auf einer Bank niederlassen und dann blättern. Lockt der Inhalt? Gefällt der Schreibstil? Ist die Schrift auch nicht für 65+ zu klein? Fragen, die bei den oft eingeschweißten Exemplaren im Buchhandel offen bleiben. 

Die nachfolgend empfohlenen Geschichten für den Lesesessel sind samt und sonders gebrauchte und dort gefundene Bücher.

Rotkäppchen raucht auf dem Balkon

Nicht für alle Erzählungen des vielschreibenden „Dampfplauderers“ können drei Sterne vergeben werden. Aber vergnüglich schreibt er meistens, der Wladimir Kaminer. Und er bleibt bei aller Spitzzüngigkeit immer liebevoll. Insbesondere, wenn es um seine russische Mama und ihre Freundinnen – samt und sonders 80 und älter – geht. 

Wladimir Kaminer, „Rotkäppchen raucht auf dem Balkon… und andere Familiengeschichten“, 2020 erschienen, je nach Ausgabe um 200 Seiten und eigentlich um 20 Euro.

Oma, die Nachtcreme ist für 30-Jährige

 Auf Facebook hat Anja Fritsche über Jahre hinweg Alltagsbegebenheiten mit ihrer 107-jährigen“Oma Eins“ und ihrer 100-jährigen „Oma Zwei“ aufgeschrieben und bebildert. Aus den Episoden entstand später das Buch. Aus ihnen lässt sich das liebe- und achtungsvolle Miteinander der drei Generationen herauslesen. Hier stehen nicht die  Einschränkungen oder kleine Alterspannen im Vordergrund, sondern die schönen Sachen, die halt noch gehen. Die zumeist in Dialogform gehaltenen Kapitel geben Einblick in ein herzliches Familienleben und das Wunder eines so hohen Alters. 

Anja Fritzsche , „Oma, die Nachtcreme ist für 30-Jährige!: Die unglaublichen Geschichten einer 107-Jährigen“, 2017 erschienen, 240 Seiten, Ullstein Taschenbuch, eigentlich 13 Euro.

Männer in Kamelhaarmänteln

 Über Lieblingsblusen, verpönte Farben und die Peinlichkeit, in Umkleidekabinen Unterwäsche anzuprobieren schreibt Elke Heidenreich. Aber sie plaudert auch über Promis, verunglückte Liebesgeschichten, Kultur und Promis. Nicht alle der kleinen Geschichten sind für alle, aber in der Summe ist diese Modeplauderei ein wunderbares Gutenachtbuch. Und wem es mal zu englisch wird, der blättert einfach zum nächsten Kapitel. 

Elke Heidenreich, „Männer in Kamelhaarmänteln“, Fischer Taschenbuch, 2022 erschienen, 224 Seiten, eigentlich 12 Euro. Bei Hanser, 2020 erschienen 22 Euro.    

Urteil: liebevoll. Foto: PR/Ullstein
Urteil: Vergnüglich. Foto: Privat
Urteil: Gute-Nacht-Geschichten. Foto: Privat

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