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Winzer und sein Wein
Daniel Zein vom Weinhaus Siegmund & Klingbeil präsentiert den verheißungsvollen Wein "NackedEi". Foto: Ulrich van Stipriaan

Nackedei im Glas

Von den vielen Eiern, die der Osterhase brachte, war mir das NackedEi das liebste. Jaja: das, nicht der (was hätte ich denn damit anfangen sollen). Hinter dem NackedEi verbirgt sich nämlich ein ganz besonderer Wein aus dem Anbaugebiet Saale-Unstrut, der aus dem Gär-Ei kommt. Nur 629 Flaschen gibt es (also eigentlich: gab, ich und andere tranken ja schon davon) von diesem ganz speziellen Silvaner aus dem „wohl ungewöhnlichsten Weinhaus an Saale-Unstrut“, wie sich das Weinhaus Siegmund & Klingbeil selbst nennt!

Ich traf Daniel Zein, der als Vertriebler und Marketingmensch der Dritte im Bunde des kleinen Weinhauses ist, bei einer Veranstaltung im vegetarischen Restaurant „Nicht Fisch nicht Fleisch“ in Dresden. Zu jedem Gang stellte er einen Wein vor – diesen ziemlich wilden Silvaner gab es zur Aubergine. 

Was ist an dem Wein besonders? Alles! Der Wein wächst in den einzigen eigenen Weinbergen in der Lage Dorndorfer Rappental in den Gleinaer Bergen (der große Rest ist Zukauf). Der Silvaner ist im Saale-Unstrut-Gebiet mit 7,6 % der Weißweine nicht so arg selten wie in Sachsen (da verschwindet er statistisch unter „Sonstige“). Dieser wurde fast so vergoren, wie er im Weinberg wuchs, also die kompletten Trauben – Stängel inklusive. Zwei Jahre ließ Kellermeister Sören Siegmund die Trauben unter anderem im Sandstein-Gär-Ei reifen, dann kam der Wein unfiltriert in die Flasche. Dafür ist er erstaunlich klar, hat allerdings einen Hauch von Orange in der Farbe. „Eine Naturwein-Interpretation“ sei dieser (pardon: furztrockene, kein Fitzelchen Restzucker!) 2020er Silvaner, sagte Daniel Zein. Um zu schmecken, braucht er allerdings noch einen kleinen Umweg – Luft. Also raus aus der Flasche und rein in die Karaffe!. Und dann: Prost!

PS: Der 2020er Silvaner Nackedei kostet ab Weingut 20 Euro. Infos zum Weinhaus samt Sortiment unter www.weinhaus-siegmund-klingbeil.com. Näheres zum Restaurant „Nicht Fisch Nicht Fleisch“ unter nfnf-dresden.de.

Unser Autor Ulrich van Stipriaan ist bekennender Genussmensch. Seine profunde Weinkenntnis ist im Podcast „Auf ein Glas!“ zu hören. Ebenfalls unter stipvisiten.de finden sich Reiseberichte, Restaurantkritiken, Beiträge über Wein und Winzer. Ulrich van Stipriaan veröffentlicht regelmäßig im Weinmagazin “falstaff“.

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