Hier lohnt sich das Umblättern! Kalender mit schönen Monatsbildern gibt es viele. Doch beim seit 1998 jährlich verlegten „Weinkalender Sächsische Weinstraße“ werden die stimmungsvollen Fotos mit Geschichten und Anekdoten rund um den Wein komplettiert. Herausgeber des Kalenders ist der 87-jährige Meißner Autor Werner Böhme.
Der studierte Keramikingenieur bewirtschaftete schon zu DDR-Zeiten eigene Rebstöcke und wurde nach der Wende Geschäftsführer eines Weingroßhandels. Das Thema Wein hatte ihn gepackt – 1997 gründete Werner Böhme den Verlag „Wort und Wein Meißen“. Ein Jahr später erschien der erste Weinkalender, der mittlerweile in einer Auflage von 1500 Exemplaren gedruckt wird. Charakteristisch und mit hohem Wiedererkennungswert ist das Titelblatt des Kalenders – ein Foto des Meißner Fotografen Daniel Bahrmann liefert den „Hintergrund“ für den Schriftzug und die fröhlichen Vögel und Fische von Zeichner Kay „Leo“ Leonhardt, beide sind Kunst- und Kulturpreisträger der Stadt Meißen.
Beim Umblättern fängt Werner Böhme Weinfreunde mit seinen Geschichten ein, die nicht selten eine Überraschung beinhalten. Oder wussten Sie, dass es im heutigen Dresdner Ostragehege mal einen Weinberg gab und selbst in den Gärten am Zwinger Wein reifte? Oder dass August der Starke nach dem Jagen im Wirtshaus Hellerschänke einkehrte, um seinen Durst mit mehreren Schoppen Wein zu löschen? Doch weil der Kurfürst ohne Geld unterwegs war – solch profane Dinge wie Bezahlung überließ er der Hofgesellschaft – ritzte er bis zu deren Eintreffen diesen Spruch in die Tischplatte „Wenn mancher Mann wüßt‘, wer mancher Mann wär‘, gäb mancher Mann manchem Mann manchmal mehr Ehr'“. So die Überlieferung.
Als sicher darf dagegen die „März“-Rückseiten-Geschichte gelten. Böhme verweist auf das Weinhaus Vincent Richter am Meißner Marktplatz , dessen Grundstein anno 1523 gelegt wurde. Es war das erste feste Haus an dieser Stelle. In den Folgemonaten erzählt Werner u. a. die Geschichte vom Weinschiff, vom Meißner Weinhändler Otto Horn, vom ältesten Rebstock Sachsens, von Bischof Benno oder vom Heiligen Urban.
Nicht nur Weinfans sammeln die Kalender, seit diesem Jahr sind sie auch Bestandteil des Meißner Stadtarchives. Wer ihn lieber zu Hause haben möchte: Den Kalender (12,95 Euro) gibt’s entlang der Weinstraße überall im Buchhandel oder online unter www.notschriften.com.
Wir verlosen zwei Weinkalender für das Jahr 2025. Schicken Sie einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Weinkalender“ bis 31. August an: info@sz-lebensbegleiter.de. Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt und erhalten die Kalender per Post. Es gelten die allgemeinen Teilnahmebedingungen der DDV Mediengruppe.
SZ-Lebensbegleiter-Tipp
Wer noch mehr von Werner Böhme lesen will, wird unter www.wortundwein.de fündig. Oder Sie schauen sich im Radebeuler NOTschriften-Verlag (www.notschriften.com) nach Böhmes Publikationen um. Dort finden Sie u.a. Böhmes „Meißner Miniaturen“, „Dorfgeschichten aus Überelbisch“ oder „Sächsische Weinstraße – Weinsichten und Geschichten“.