Der Wunsch, Neues zu erfahren und sich weiterzubilden, ist unabhängig vom Lebensalter. Doch es ist für ältere Lerninteressierte nicht immer leicht, passende Angebote zu finden. In dem Themenheft „Bildungsangebote für Ältere – Gute Beispiele aus der Praxis“ stellt die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen beispielhaft 30 erfolgreiche Praxisbeispiele aus ganz Deutschland vor, die zeigen, wie vielfältig Bildung im Alter ist. Das Themenheft macht Lust auf Bildung und zeigt, wie Lernen bis ins hohe Alter Aktivität, Offenheit und Selbständigkeit fördert.
Die BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner betont: „Bildung ist ein Menschenrecht. Lernen erleichtert uns die gesellschaftliche Teilhabe, erschließt Potenziale, ist aber auch wichtig für unsere Gesundheit und für ein gutes Leben. Das gilt insbesondere dann, wenn sich unsere Umwelt verändert und neue Herausforderungen, aber auch neue Chancen entstehen“.
BAGSO veröffentlicht Themenheft zur Vielfalt des Lernens im Alter
Das Themenheft stellt Projekte vor aus den Bereichen Politik und Gesellschaft, Kunst und Kultur, Begegnung und Austausch, Gesundheit und Prävention sowie Digitalisierung und Technik. Von der Theatergruppe über den interkulturellen Kochtreff bis zum begleiteten Einstieg in die digitale Welt: Die Praxisbeispiele geben Anregungen dafür, wie zielgruppengerechte Bildungsangebote für ältere Menschen gestaltet werden können.
Angesichts der wachsenden Zahl älterer Menschen und der tiefgreifenden Veränderungen durch Digitalisierung, Klimawandel und Globalisierung fordert die BAGSO schon seit Jahren eine nationale Bildungsstrategie, um lebenslanges Lernen für alle Altersgruppen zu stärken. Nach Ansicht der BAGSO ist Bildung im Alter eine gesellschaftliche Aufgabe, die auf allen staatlichen Ebenen vorangetrieben werden muss, um die Chancen einer Gesellschaft des langen Lebens zu nutzen und ein gutes Leben im Alter zu unterstützen.
Das Themenheft „Bildungsangebote für Ältere – Gute Beispiele aus der Praxis“ kann kostenfrei bei der BAGSO bestellt werden unter www.bagso.de und unter der Telefonnummer 0228/24 99 93 – 11.
Omas for Future aus Leipzig
Die „Omas for Future“ aus Leipzig sind eine Initiative, die Sie in der Broschüre finden. Mit ihrem Zukunftsquiz zeigen die Omas for Future aus Leipzig, wie eine enkeltaugliche Welt aussieht – und was man selbst dafür tun kann.
Cordula Weimann ist 65 und Bauunternehmerin. Vor fünf Jahren begann sie zu verstehen, was die Klimakrise wirklich bedeutet. „Ich habe den Kopf aus dem Sand gezogen und gelesen, gelesen, ge-lesen“, erzählt Weimann. Zuerst geriet sie in Weltuntergangsstimmung, doch dann wurde ihr klar: „In dieser Krise steckt die Chance auf die gesündeste, lebenswerteste und menschengerechteste Erde, die wir je hatten.“ Weimann gründete 2019 die Omas for Future. Mit großem Erfolg: Inzwischen gibt es bundesweit mehr als 80 Regionalgruppen.

Gemeinsam bilden sich die Omas weiter und tragen ihr Wissen in die Gesellschaft – etwa mit dem Zukunftsquiz, das sich online und analog spielen lässt. Die Omas besuchen mit ihrem Spiel Kirchen, Seniorenheime, Bildungswerke und Schulen und lassen kleine Teams gegeneinander antreten – wie bei einem TV-Quiz. Das Format macht Spaß und kommt gut an: Seit 2023 haben die Omas das Zu-kunftsquiz in 500 Institutionen gespielt – besonders oft in Leipzig, wo sie von der Stadt unterstützt werden. Noch mehr Menschen erreicht das Online-Quiz: Innerhalb von nur sechs Monaten wurde es schon 30.000 Mal abgerufen.
Den Bedenkenträgern, die nur von Katastrophen und Verzicht sprechen, will Weimann eine positive Vision entgegensetzen. „Wir Älteren wissen doch eigentlich, wie man nachhaltig lebt. Früher hat man das ‚sparsames Haushalten‘ genannt, aber im Kern geht es um dieselbe Sache: einen wertschätzenden Umgang mit den Dingen.“ Infos zum Projekt unter omasforfuture.de.
Bildungsangebote für ältere Menschen in Dresden finden Sie u.a. auch bei Volkshochschule Dresden (vhs-dresden.de) oder der Seniorenakademie (senak.inf.tu-dresden.de).