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Karin Joiko sortiert Spenden für Tierheime im In- und Ausland. Foto: Privat

Tierwohl hat einen Namen: „Die Tierstimme“

Karin Joiko liebt Tiere. Hunde haben es der 70jährigen Dresdnerin besonders angetan. Nachdem ihre Hündin Gaja verstorben war, sollte der nächste Vierbeiner von einer Tierschutz-Vereinigung kommen. Nicht nur dieser Wunsch hat sich erfüllt: Bei Karin zog die 12jährige Rottweiler-Hündin Vera ein. Die an Krebs erkrankte Hündin war vernachlässigt in einem hessischen Tierheim gelandete. Bei Karin Joiko fand sie ein neues Zuhause. Und nicht nur Vera wurde geholfen. Denn seit zehn Jahren engagiert sich Karin Joiko in ihrem eigenen Tierschutz-Verein in Dresden, namens „Die Tierstimme“.

Doch zurück zu Rottweiler-Hündin Vera – mit ihr fing schließlich alles an. Im Bundesland Hessen zählen Rottweiler zu den sogenannten Listenhunden. Dort wäre eine Vermittlung nahezu unmöglich gewesen. Veras hohes Alter und ihre Vorgeschichte hätten es mehr als schwierig gemacht, für sie ein neues Zuhause zu finden. Nicht so in Dresden. „Mein Herz schlägt für diejenigen, die dringend Hilfe benötigen und schwer vermittelbar sind“, sagt Karin Joiko.  Vera durfte noch zwei schöne Jahre bei Karin Joiko und ihrem Mann Manuel verbringen, bevor sie mit 14 Jahren starb.

Karin Joiko ist engagierte Tierschützerin.  Zu ihrem 60. Geburtstag wünschte sich die Dresdnerin statt Geschenken Spenden. Karins großer Traum war ein eigener Gnadenhof. Das wusste auch ihr Ehemann  Manuel, der dann tatsächlich loszog, um einen passenden Hof zu finden. Leider scheiterte der Plan letztendlich an der Bürokratie, an allen Bestimmungen und Verordnungen, die eingehalten werden müssen. 
Doch Aufgeben wollte ihr Mann nicht. Wenn schon kein Gnadenhof einzurichten war, dann wollte er für sie einen Tierschuzverein ins Leben rufen.  „Denn da weiß man wenigstens, was mit den Spendengeldern passiert und dass sie 1:1 weiter gegeben werden“, dachte sich Manuel. Gesagt, getan. Manuel gründet klammheimlich mit sechs Familienmitgliedern – sogar Karins 90-jähriger Vater war dabei – einen Tierschutzverein. Es sollte für Karin die größte Überraschung ihres Lebens werden. 

Den 20. Juli 2014 wird Karin wohl nie vergessen. Es war ihr 60. Geburtstag, als sie um Mitternacht zur Mitgliederversammlung geladen wurde. Die sieben Gründungsmitglieder hatten sich zusammengefunden. Die Homepage war fertig, das Vereinskonto eingerichtet. Karin Joiko bekam ihren Tierschutzverein – und damit eine Menge Verantwortung.

Im letzten Jahr feierte „Die Tierstimme e.V.“ zehnten Geburtstag in Dresden. Der Verein kümmert sich nicht einfach „nur“ um Katzen und Hunde. „Es geht uns um allumfassenden Tierschutz, auch um Themen wie Prävention“, erklärt Karin Joiko. So unterstützt ihr Verein Kastrationsprojekte  in Rumänien oder in der Ukraine oder auch Kinderprojekte wie „Schüler für Tiere“. „Besonders liegt uns die polnische Organisation „Dioz“ in Jelena Gora am Herzen. Der gemeinnützige Verein beherbergt weit über 500 Hunden, Katzen, Pferde, Kühe und Schafe aus schlechter Haltung auf dem riesigen Lebenshof“, erzählt Karin. „Obwohl es bei Dioz wirklich schön ist, sollen die Tiere ein eigenes Zuhause bekommen. Ich selber vermittle zwar keine Hunde aus Dioz, stehe aber gern beratend zur Seite und vermittle den Kontakt“, sagt Karin Joiko. Sogar Ralf Seeger aus der Vox-Serie „Die harten Hunde – Ralf Seeger greift ein“ hat es nach Dioz verschlagen, der Beitrag wurde gerade bei Vox ausgestrahlt.

Vereinsmitglied Anne kümmert sich liebevoll um Hunde. Foto: Die Tierstimme

Ursprünglich hatte sich Karin Joiko gedacht, Spenden für den Tierschutz zu sammeln und diese sinnvoll zu verteilen. Mittlerweile hat der Verein jedoch mächtig an Fahrt aufgenommen. Die beiden Garagen auf dem Grundstück der Joikos dienen als Lager für Sachspenden, die regelmäßig von Karin Joiko und ihren Mitstreitern persönlich an bedürftige Einrichtungen verteilt werden, inklusive regelmäßiger Fahrten nach Polen oder in die Ukraine. Wie jeder Verein wirbt „Die Tierstimme“ um Geldspenden, um Tieren in Notsituationen weltweit helfen zu können. Da der Verein kein eigenes Tierheim führt, übernehmen sie für mehrere Tierschützer, die keinem Verein angehören, die finanztechnische Verwaltung ihrer Spenden für Projekte im Ausland und in Deutschland, insbesondere in Sachsen. 


Karin Joiko ist jetzt 70 – und das Vereinsleben bestimmt ihren gesamten Tag. Mit 75 Jahren möchte sie den Verein abgeben und würde sich riesig freuen, einen passenden Nachfolger zu finden. Aber schon heute wäre sie glücklich, ehrenamtliche Unterstützung im Bereich Öffentlichkeitsarbeit zu bekommen. Denn dazu kommt sie bei all der anfallenden Arbeit leider viel zu wenig. 

SZ-Lebensbegleiter-Tipp

Hilfsangebote können gern per E-Mail übermittelt werden. Kontakt: info@dietierstimme.de,
Informationen unter www.dietierstimme.de.

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