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Die Wälder im Dresdner Elbland bieten Erholungssuchenden tolle Wander- und Radwege. Foto: Sven Döring (DML-BY)

Wie geht es dem Wald in Sachsen?

Aus welchem Holz ist Sachsen geschnitzt? Aus gut verkäuflichem, aus geschädigtem, aus dem Holz von Nadel- und Laubbäumen. Und, und, und. Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen ganz gut. Unser absolut nicht hölzerner Baum – und Waldstandsbericht für Sie. 

Wie groß ist Sachsens Waldfläche?

Die Waldfläche in Sachsen beträgt laut Waldflächenstatistik des Staatsbetriebes Sachsenforst insgesamt 521.009 Hektar. Das entspricht rund 28 Prozent der Landesfläche. Auf jeden Sachsen kommt damit 1.273 Quadratmeter Wald. Der Wald ist in zwölf Forstgebiete (von A wie Adorf bis T wie Taucha), den Nationalpark Sächsische Schweiz, das UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft sowie die Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide, Gohrischheide und Elbniederterrasse Zeithain eingeteilt. 

Wald ist dabei nicht gleichsetzen mit Wildnis. Nicht einmal zwei Prozent des Waldes sind wirklich Wildnis – große, weitgehend unzerschnittene, nutzungsfreie Gebiete, auf denen der Mensch den Ablauf natürlicher Prozesse nicht beeinflusst. 

Wem gehört der Wald?

Es gibt rund 85 000 Waldbesitzer in Sachsen. Der mit 46 Prozent größte Anteil befindet sich mit 240 000 Hektar in Privat- oder Treuhandrestbestand. Knapp 40 Prozent des Waldes (205 000 Hektar) sind im Besitz des Landes. In den Rest teilen sich Bund, Körperschaften und Kirche. 

Welche Baumarten kommen vor?

Auf Platz 1 der Baumhitliste steht die Fichte – sie macht 35 Prozent des Bestandes aus, gefolgt von der Kiefer mit 31 Prozent. Generell ist der sächsische Wald zu 70 Prozent von Nadelbäumen bewachsen. Zu den häufigsten Laubbaumarten gehören mit 7 Prozent die Birke, mit 6 Prozent die Eiche und mit drei Prozent die Buche. 

Wer ist der Baum des Jahres 2025?

Zum Baum des Jahres 2025 wurde die Roteiche gekürt. Sie gehört zu jenen Baumarten, mit denen der Baumbestand im Waldbestand ergänzt werden soll, um dem Klimawandel zu begegnen. Sie ist schnellwüchsig und anpassungsfähig, stammt ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika. Die Roteiche wurde vor über 400 Jahren nach Europa eingeführt und ist hier mittlerweile gut erprobt. Sie wird bis zu 35 Meter groß, hat eine ausladende Krone und fasziniert im Herbst mit leuchtenden Rottönen.

Wie alt ist der Wald?

In Sachsens Wäldern sind rund 72 Prozent aller Bestände jünger als 80 Jahre. Altbestände über 80 Jahre machen den restlichen Bestand aus. Alljährlich am 21. März (Tag des Waldes) und am 25. April (Tag des Baumes) werden deutschlandweit u.a. von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Waldbesitzern gemeinsam mit Bürgern neue Bäume gepflanzt. Wer mitmachen möchte, kann sich unter www.treffpunktwald.de oder www.sachsenforst.de über Aktivitäten in der Nähe informieren. 

Wie gesund ist unser Wald?

Wie gesund oder geschädigt der Wald ist, wird im jährlichen Waldzustandsbericht erfasst. Dafür werden rund 6500 Bäume untersucht. Das Ergebnis der Waldzustandserfassung 2024 ist alles andere als gut: Der Kronenzustand der Hauptbaumarten im Freistaat Sachsen hat sich seit 2018 wesentlich verschlechtert. Dies ist vor allem großflächigen Stürmen und Schädlingsbefall sowie anhaltend hohen Niederschlagsdefiziten geschuldet. Die größten Schäden hat das besonders an den Eichen hinterlassen – 80 Prozent des Bestandes gelten als geschädigt.

Wie teuer ist Holz aus sächsischen Wäldern?

Beim jüngsten, vom Sachsenforst durchgeführten Holzverkauf im Januar 2025, der sogenannten Submission, wurden im Durchschnitt 508 Euro pro Kubikmeter erlöst. Teures Eichenholz treibt dabei den Durchschnittswert nach oben. „Insbesondere die Stieleiche erzielt einen sehr hohen Preis mit 717 Euro je Kubikmeter. Die Eiche bleibt weiter die Trendbaumart mit den höchsten Durchschnittserlösen“, sagt Thomas Rother, Leiter der Abteilung Forstbetrieb bei Sachsenforst. 

Den höchsten Holzerlös je Kubikmeter erzielte dieses Jahr eine Stieleiche eines privaten Waldbesitzers aus dem Forstbezirk Leipzig. Für insgesamt 8.314 Euro (2.460 Euro je Kubikmeter) erwarb ein Furnierhersteller aus dem Spessart den 82 Zentimeter starken und 6,4 Meter langen Stamm.

Dieser Stamm ein er Steileiche brachte den höchsten Erlös ein. Foto: H. Scholz/Sachsenforst 

Wo gibt es Brennholz?

Alle zwölf Forstbezirke des Freistaates sowie das Biosphärenreservat Oberlausitz verkaufen Brennholz. Das traditionelle Verkaufsmaß für Brennholz ist der Raummeter). Dabei wird das Holzpolter wie folgt vermessen: Breite x durchschnittliche Höhe x Tiefe des Holzstapels. Dieses Polterraummaß enthält auch die Holzzwischenräume. Auch viele private Waldbesitzer verkaufen Brennholz. Am besten wenden Sie sich dazu an den Revierförster in der Nähe Ihres Wohnortes. Er weiß, wo Sie die benötigte Menge Holz erwerben können. Die Ansprechpartner finden sie unter www.sbs.sachsen.de/forstbezirke

Wo gibt es die größte Vielfalt an Gehölzen?

Zweifelsohne im Forstbotanischen Garten Tharandt. Er wurde anno 1811 auf 1,7 Hektar von Johann Heinrich Cotta angelegt. Die ältesten Bäume des Gartens stammen noch aus dieser Zeit. Mit derzeit rund 3.200 verschiedenen Arten ist er eine der größten Sammlungen winterharter Gehölze Europas. Von Ende März bis Ende Oktober ist der Park täglich (8-17 Uhr) geöffnet. Eintritt frei. Infos unter info.forstpark.de

Wo stehen die ältesten Bäume in Sachsen?

Viele Dörfer rühmen sich einer 1000-jährigen Eiche oder Linde – doch nur weniger Bäume sind tatsächlich so alt. So bringt es die „1000-jährige Eibe“ bei Schlottwitz auch „nur“ auf rund 500 bis 600 Jahre. Die berühmte Babisnauer Pappel in Dresden – 1808 gepflanzt – ist da noch relativ jung. 

Der älteste Baum in Dresden ist die Kaditzer Linde im Hof der Emmauskirche. Ihr Alter wird auf 700 bis 900 Jahre geschätzt. Im Mittelalter wurde unter ihr Recht gesprochen, später nutzten die örtlichen Gerichtsherren den Baum als Pranger. 

Auf über 1000 Jahre bringt es die Collmer Linde am Wermsdorfer Forst in Nordsachsen. Die Torstensson-Linde in Freiberg wartet mit rund 450 Jahren und einer unglaublichen Geschichte auf. Der Legende nach soll sie mit der Krone in die Erde eingepflanzt worden sein. Namenspatron ist Lennart Torstensson, einer der erfolgreichsten schwedischen Feldherren des 30-jährigen Krieges, dessen Truppen auf Freiberg belagerten. .

Die Rieseneiche von Niedergurig (bei Bautzen) wird auf 700 bis 800 Jahre geschätzt. 

Die mit rund 350 Jahren älteste, leider absterbende Fichte der Sächsischen Schweiz steht im Kirnitzschtal.

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