DRESDEN – Sie naschen gern? Desserts sind Ihre Leidenschaft? Sie lieben Pralinen, Törtchen, Cremes und Dessert-Variationen? Dann wird Ihnen in der neuen Ausstellung „Die süße Kunst“ im Buchmuseum der SLUB (Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek) das Wasser im Munde zusammen laufen. Der Kulturgeschichte der Konditorei und der Desserts ist die erste Ausstellung des Deutschen Archivs der Kulinarik in der SLUB gewidmet, die Sie bis 26. Januar 2026 mit 168 Exponaten in die Welt des süßen Naschwerks entführt.
Die Schau startet in der Schatzkammer des Museums, dort, wo auch die Maya Handschrift, der sogenannte Codex Dresdens, aufbewahrt wird. Damit spannt sich ganz zufällig der Bogen von der Historie in die Gegenwart – und vom Andenland, in dem Kakao als Zutat vieler Dessert angebaut wird, zum Genussthema.
Ein Dessert aus Venedig fördert die Verdauung
Das älteste Exponat der Ausstellung ist ein Kochbuch, gedruckt anno 1498 in Venedig. Es empfiehlt einen letzten Gang mit Rettich, Fenchel und Anis zur Verdauungsförderung. Der opulenteste Teil der Ausstellung zeigt eine Dessert-Prunktafel um 1830, eingedeckt mit KPM-Porzellan, goldglänzendem Dessert-Besteck und jeder Menge Zuckerwerk. Arrangiert hat sie der Kunsthistoriker Samuel Wittwer, Direktor der Abteilung Schlösser und Sammlungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.
Viele Exponate stammen aus der Bibliothek des Konditoreimuseums im Poganietz-Haus in Kitzingen. Rund 1000 Objekte konnte das Dresdner „Archiv der Kulinarik“ im Jahr 2023 aus dem Museum übernehmen. Mehr über das Konditoreimuseum erfahren sie HIER.
Wiedersehen mit Desserts aus der DDR
Besucher können sich in der SLUB auf ein Wiedersehen mit einem DDR-Backbuch vom Verlag für die Frau ebenso freuen wie auf alte Puddingpulver-Päckchen von Dr. Oetker. Dem Dresdner Christstollen ist eine eigene Vitrine gewidmet.

Zu sehen sind historischen Skizzen, Bücher und originelle Exponate die Fahne der Dresdner Konditoreninnung oder ein Badeschuh, auf dem im ehemaligen Leipziger Zwei-Sterne-Restaurant „Falco“ Desserts serviert wurden. Die ganze Ausstellung präsentiert sich in Erdbeer-Sahne-Vanille-Farben und macht im Wortsinn Appetit auf mehr.

Desserts & mehr – das Rahmenprogramm
Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm. Kuratierte Führungen (jeweils 17 Uhr) werden am 24. Juni, 16. Juli, 13. August, 17. September, 1. Oktober, 12. November, 10. Dezember und 14. Januar angeboten. Samstagsführungen finden jeweils 14 Uhr statt. Bitte melden Sie sich unter www.slubdd.de/kulinarikevents an.
Außerdem können Sie Workshops besuchen. Termine und Themen: „Pralinenkunst – Theorie und Praxis“, 20. Oktober, 3. November, jeweils 17 Uhr. „Christstollen – Theorie und Praxis“, 25. November, 1. Dezember., jeweils 17 Uhr. Die Workshops sind einen Kooperation mit der VHS Dresden und bestehen aus einem Theorieteil, der zu oben stehenden Terminen im FoodStudio der SLUB stattfindet. Es folgen zwei Parxistermine an der VHS. Eine Anmeldung über die Website der VHS (www.vhs-dresden.de) ist zwingend notwenig.
Als kulturelles Rahmenprogramm locken rund um die Ausstellung in der SLUB u.a. die Lange Nacht derWissenschaft am 20. Juni, der Vortrag „Süße Speisen auf Landkarten“ am 1. Oktober , Poetry Slam am 28. Oktober oder der Filmabend „Sterne zum Dessert“ am 26. November.
Die eintrittsfreie Schau ist wochentags von 10-18 Uhr, samstags von 14-18 Uhr geöffnet. Adresse: Zellescher Weg 18, 01069 Dresden. Infos zur SLUB unter www.slubdd.de.
leben50-Tipp
In der Ausstellung gibt es auch drei verschiedene Postkarten, auf deren Rückseite Sie drei süße, historische Dessert-Vorschläge finden, für Erdbeeren-Bowle, dreifarbige Fürst-Pückler-Creme und Charlotte des Pommes à la Jahnishausen.
Was ist das Archiv der Kulinarik?
Das in der SLUB beheimatete Deutsche Archiv der Kulinarik ist die größte öffentlich zugängliche Sammlung von Kochbüchern, Menü- und Speisekarten im deutschsprachigen Raum. Die SLUB und die TU Dresden haben das Archiv gemeinsam im Oktober 2022 gegründet. Aktuell umfasst die Sammlung über 50 000 Objekte. Zu den Highlights zählen Sammlungen von Ernst Birkner, Walter Putz, Wolfram Siebeck und Eckhart Witzigmann. Es erinnert auch an den berühmten DDR-Fernsehkoch Kurt Drummer. Mehr dazu lesen Sie HIER. Die Kulinarik-Sammlung bildet die Grundlage für die inter- und transdisziplinäre Forschung rund um die Themen Kochkunst, Tafelkultur und Ernährungskunde und deren Wirken in Kultur und Gesellschaft über die Zeiten.